15. 11. 2017
Verband der Kali- und Salzindustrie: Sicherheit trotz weniger Salz?
Mobilität ist heute wichtiger denn je. Um sie zu gewährleisten ist in der kalten und dunklen Jahreszeit ein effektiver Winterdienst notwendig. Schnee muss von den Straßen geräumt werden. Durch das Ausbringen von Salz wird Glatteis verhindert.
Einst wurden Salz, Splitt oder Sand einfach auf die Fahrbahn gestreut, wo sie vom Verkehr hochgeschleudert wurden und im Strassengraben oder in der Randbepflanzung landeten - eine unnütze Belastung der Umwelt.
Abhilfe schaffte Feuchtsalz, das zu 70 Prozent aus Trockensalz und zu 30 Prozent aus Salzlösung besteht. Feuchtsalz haftet besser auf der Strasse, Verluste und damit Verbrauch sind geringer. Außerdem taut es Eis und Schnee schneller auf. Feuchtsalzstreuung ist heute weltweit Standard im Strassenwinterdienst. Die Winterdienstfahrzeuge verteilen das angefeuchtete Salz über einen rotierenden Streuteller über die Strasse. Der Streuteller ist übrigens eine Erfindung der Firma Weisser aus Bräunlingen im Schwarzwald im Jahre 1938.
Vorbeugendes Streuen reduziert den Salzverbrauch. Im Vergleich zum nachträglichen Auftauen ist nur halb so viel Salz nötig, wenn bereits vor der Eisbildung gestreut wird. Am wirkungsvollsten ist das Ausbringen einer reinen Salzlösung. Diese sogenannte Flüssigstreuung ist auch sinnvoll bei sehr dünnen Eisschichten und bei Temperaturen nur leicht unter dem Gefrierpunkt.
Allerdings kann die Salzlösung nur über Sprühdüsen gleichmäßig verteilt werden. Das bedeutet, dass sowohl Fahrzeuge mit Sprühdüsen als auch Fahrzeuge mit Streuteller notwendig sind. Wegen dieser zusätzlichen Investition wird Flüssigstreuung vorwiegend auf Autobahnen und in größeren Städten angewandt. Neuester Kompromiss ist der Kombinationsstreuer, der über Streuteller und Sprühdüsen verfügt. So können Feuchtsalz oder Salzlösung wahlweise ausgebracht werden. Allerdings bleibt je nach Anforderung immer ein Teil des Ladevolumen ungenutzt. Ein weiterer Kompromiss, an dem vor allem in Österreich experimentiert wird, ist die Verwendung von Feuchtsalz mit höherem Lösungsanteil (Trockensalz:Salzlösung 1:1). Tests laufen auch in Deutschland. Eine andere Entwicklung erlaubt die Verteilung von Salzlösung über den Streuteller. Dies scheint für den kommunalen Bereich erfolgversprechend. Hier sind Streugeschwindigkeit und -breiten relativ gering.