Suzuki Swift Sport: Sportlich, aber nicht krawallig
Kleinwagen, die sich am englischen Mini orientieren, gibt es einige. Die wenigsten sind so mini wie der Mini, versuchen aber dennoch, irgendwie in dessen Fußstapfen zu treten, und wenn es nur die äußere Erscheinung betrifft. Vor einem Jahr kam die vierte Generation des Suzuki Swift auf den Markt.
Mitte Januar wird das 136 PS starke Top-Modell namens Swift Sport zu den Händlern rollen. Leider nicht früher, wie die Verkäufer bedauern. Denn traditionell ist der Sport-Swift das Auto, das die Leute in die Autohäuser zieht, auch wenn sie später den Normal-Swift kaufen.
Schon mit der prägnanten Frontpartie macht der Swift Sport auf sich aufmerksam. Er hat eine stärker konturierte Frontschürze und einen Kühlergrill, der mit dem unteren Lufteinlass eine optische Einheit bildet – unterteilt von einem dunkel gefärbten Zwischensteg. Verwechselungen mit dem Normal-Swift sind damit ausgeschlossen. Hinzu kommen Bi-Xenon-Scheinwerfer,17 Zoll große Leichtmetallräder, ein kleiner Dachspoiler und zwei Auspuff-Endrohre, die aus einem metallicgrauen Stoßfängerunterteil in Diffusor-Optik lugen. Wegen der voluminöseren Front- und Heckschürzen ist der Swift Sport vier Zentimeter länger als seine schwächeren Brüder – 3,89 Meter. Er wird ausschließlich als Zweitürer angeboten.
Die Innenausstattung versucht Ansprüche an sportliche Optik und Bedienungskomfort gleichermaßen gut zu erfüllen. So verfügt der kleine Japaner über stark konturierte Sportsitze mit roten Ziernähten, hat eine eindrucksvolle Edelstahlpedalerie und breite Instrumenteneinfassungen aus Metall, aber auch eine Klimaautomatik, einen Tempomat und ein in zwei Ebenen verstellbares Lederlenkrad mit Bedientasten für das CD-Radio. Bluetooth und USB-Anschluss sind an Bord. Die üblichen Sicherheitsstandards wie ABS und ESP fehlen natürlich ebenfalls nicht. Einen Bremsassistent gibt es auch. Dank des siebten Airbags (für die Fahrerknie) ereichte der Swift beim Euro-NCAP-Test sogar die maximale Punktzahl.
Der 1,6-Liter-Motor mit 136 PS und 160 Nm arbeitet mit variabler Ventilsteuerung. Ein variables Schaltsaugrohr sorgt für guten Durchsatz. Mit 1115 Kilogramm kommt der Swift Sport auf ein Leistungsgewicht von 8,2 kg/PS. Er soll in 8,7 Sekunden auf 100 km/h sprinten, 195 km/h Spitze erreichen und im Norm-Durchschnitt 6,4 Liter/100 km (entsprechend 147 g/km CO2) verbrauchen. Die Kraft wird auf ein knackig schaltbares Sechsganggetriebe übertragen, bei dem der letzte Gang als Schonstufe ausgelegt ist. Die Höchstgeschwindigkeit erreicht das Auto im fünften Gang.
Das Fahrwerk wurde den Fahrleistungen angepasst. So besitzen die Schraubenfedern vorn eine 15 Prozent, hinten gar eine 30 Prozent höhere Federrate. Damit fährt der Swift flott um die Ecken, nie hat man das Gefühl, an seine Grenzen zu geraten. Er lässt sich zielgenau dirigieren und hängt gut am Gas. Richtig bissig ist aber anders, was mit der etwas zu langen Getriebeübersetzung zusammenhängen könnte. Womöglich wechselten die Suzuki-Macher schon beim Vorgänger von der Bezeichnung GTI auf Sport um damit zu demonstrieren, dass der Top-Swift keine bretthartes Sportgerät ist, sondern sich auch als Fahrzeug für junge Familien eignet. Nicht umsonst ist die Rückbank mit Isofix-Kindersitz-Befestigungen versehen. Und natürlich ist der kleine Kofferraum (211 Liter) durch Bankumklappen erweiterbar.
Mit 18 490 Euro liegt der Swift Sport preislich etwa im Mittelfeld der einschlägigen Konkurrenten, ausstattungsbereinigt ist er sogar der Preisgünstigste. Sein Hersteller will ihn den Kunden durch einen besondere Zugabe schmackhaft machen. Er will für ein Jahr die komplette Vollkasko-Versicherung übernehmen.
Holger Glanz, Auto+news, Foto: Suzuki