18.3.2015
ADAC-Campingführer: 115 Plätze mit Top-Bewertung
Der neue ADAC-Campingführer 2015 ist da. Und zwar in zwei Bänden, die mehr als 5400 Plätze in 37 Ländern beschreiben. Der Band für Deutschland und Nordeuropa erscheint in 63. Auflage und hat 882 Seiten. Der Band für Südeuropa hat 1150 Seiten und erscheint in 65. Auflage. Die Campingplatzbeschreibungen sind zum schnellen Überblick mit Sternen (maximal fünf) und fünf Doppelsäulen versehen. Die fünf Doppelsäulen (links blau, rechts gelb) geben Auskunft über Sanitärausstattung, Platzgelände, Versorgung, Freizeitangebote und Bademöglichkeiten. Zum Beispiel gibt die Säule für die Sanitärausstattung mit ihrem blauen Teil zu erkennen, wie es mit der Quantität der Anlagen bestellt ist, während die gelbe Säule die Qualität beurteilt. Der blaue Säulenteil bei der Versorgungsbewertung sagt etwas über die Einkaufsmöglichkeiten aus, der gelbe kennzeichnet das gastronomische Angebot. Ähnliche Auskünfte geben auch die anderen Säulen – je höher sie sind, desto besser die Bewertung.
Je höher die Säule, desto besser die Bewertung
Zur Beschreibung der Campingplätze gehört ein kurzer Text zur Charakterisierung, Geländeform, Bepflanzung, Anfahrt usw., vor allem aber eine Vielzahl von Piktogrammen, die nahezu jede Frage beantworten. Selbst ob eine Hundedusche vorhanden ist, lässt sich dort ablesen. Natürlich kann sich kein Mensch die Bedeutung aller Piktogramme (es dürften gut 160 sein) merken. Darum sind gefaltete Einlageblätter mit den Zeichenerklärungen wichtigste Utensilien der beiden Campingführer. Leider sind sie mit Werbung bedruckt und sehen darum so aus, als wären sie unwichtig. Zu beiden Nachschlagewerken gehört jeweils eine große gefaltete (etwas unhandliche) Planungskarte. Hier lässt sich gut erkennen, in welchen Teilen des jeweiligen Landes sich die Campingplätze befinden, die in den Führern bewertet werden. Mit welchen Kosten man zu rechnen hat, lässt sich aus den Campingplatzbeschreibungen meist auch ablesen. Als Vergleichspreis nennt der ADAC den Preis pro Nacht für eine dreiköpfige Familie.
Der eine oder andere wird die Beschreibungsfülle für übertrieben halten. Schließlich hat man es mit bis zu 300 Einzelinformationen in Text und Piktogrammen zu tun. Fakt ist, man kann den Führer nicht einfach nur lesen, man muss ihn studieren. Dann aber findet man genau den Platz, der auf die ureigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Am besten macht man das zuhause vor Antritt der Reise.
Wer es ganz nobel haben will und auf den Euro nicht schaut – immerhin 115 Plätze zeichnete der ADAC mit dem Prädikat "BestCamping 2015“ aus, 17 davon liegen in Deutschland. Ausgesprochene Billigplätze fehlen dagegen fast völlig. Selbst die preisgünstigen und nicht unbedingt schlechten Municipal-Plätze in Frankreich sind kaum vertreten. Dennoch, wer mit Wohnwagen, Wohnmobil oder Zelt seinen Urlaub plant, sollte die Ausgabe für die beiden Nachschlagewerke (je Band 21,99 Euro) nicht scheuen. Nichts ist schlimmer, als wenn man für die kostbarsten Tage des Jahres den falschen Ort und Platz bucht.
Holger Glanz, autoplusnews, Fotos: ADAC