2. 2. 2014
Mercedes V-Klasse: Die S-Klasse unter den Großraum-Limousinen?
Servus Viano. Du bist jetzt out. Jetzt hat Mercedes wieder eine Großraum-Limousine mit der prägnanten Bezeichnung V-Klasse im Programm. Das passt besser zur Nomenklatur der Marke mit dem Stern. Schließlich spricht man dort auch von einer C-Klasse, E-Klasse oder S-Klasse. Jeder weiß, was gemeint ist, und irgendwie soll die Bezeichnung „Klasse“ ja wohl auch suggerieren, dass die Autos wirklich „klasse“ sind. Bei schlichten Gemütern könnte das diesen Effekt durchaus haben.
Dem Publikum, ob schlicht oder nicht, wird die neue V-Klasse Anfang März auf dem Genfer Salon präsentiert. Ab 6. März kann sie bestellt werden. Die Preise beginnen bei 42 900 Euro. Mit zwei Radständen und drei Fahrzeuglängen zwischen 4,90 und 5,37 Meter eignet sich das Steilheck-Fahrzeug sowohl für Großfamilien als auch als Freizeitbegleiter für die unterschiedlichsten Aktivitäten. Es kann als komfortable VIP-Schaukel genauso Verwendung finden, wie als Hotel-Taxi, das Gäste vom Flughafen abholt oder vom Hotel dorthin shuttelt. Bis zu acht Personen lassen sich transportieren. Zwischen 510 und 1110 Liter Kofferraum sind möglich. Den Einstieg nach hinten machen die beiden seitlichen Schiebetüren sehr leicht.
Rein äußerlich haut einem der neue Mercedes natürlich nicht vom Stuhl. Schließlich kann ein Großraum-Kombi nicht die eleganten Schwünge einer Limousine oder gar eines Coupés haben. Aber die großen Fensterflächen und die tief angesetzte Gürtellinie deuten schon mal an, dass man sich darin wohl fühlen wird. Prägnant ist die tief heruntergezogene Heckscheibe, die sich übrigens separat öffnen lässt. Die Front ist eindeutig Mercedes mit wuchtigem Kühlergrill und großem, unübersehbarem Mercedes-Stern.
Das wahre Aha-Erlebnis stellt sich aber erst beim Betreten des Innenraums ein. Eine elegant geschwungene Armaturentafel, mit einer Mittelkonsole, die sich wie eine überdimensionale Zunge in den Innenraum streckt. Ein riesiges, kerzengerade freistehendes Zentraldisplay. Ein Touchpad, mit dem sich alle Telematik-Funktionen bedienen lassen. Die Sensorik reagiert auf intuitive Fingergesten wie bei einem Tablet-PC. Das alles ist eingebettet in eine Umgebung, die so fein und elegant wirkt, dass man sich beim Einsteigen automatisch die Füße abstreift. Ist die V-Klasse also die S-Klasse unter den Großraum-Limousinen?
Abwegig ist das nicht. Lederoptik und Ziernähte an der Armaturentafel, Ambientebeleuchtung, ein Soundsystem mit 16 Lautsprechern, das auch eine so genannte In-Car-Kommunikation enthält. Damit werden die Gespräche zwischen Fahrer und Beifahrer per Lautsprecher auf die hinteren Sitzreihen übertragen. Gut für Eltern, die mit Ihrem Nachwuchs im Fond kommunizieren und dabei nicht die Köpfe nach hinten drehen wollen.
Selbstverständlich bietet die neue V-Klasse ein geballtes Bündel an Assistenz- und Sicherheitssystemen. Vom Park- zum Spurhalte-Assistent, vom radargestützten Abstandsregeltempomat mit Bremsunterstützung bis zum Seitenwindassistent, der im Notfall einseitig die Räder abbremst – alles ist bestellbar. Und natürlich sind auch die Möglichkeiten zur Komfortsteigerung im Innenraum nahezu unbegrenzt. Eine GPS-gesteuerte Belüftung, die sich vor einer Tunneleinfahrt automatisch auf Umluftbetrieb umstellt, ist nur eines der Highlights.
Das Motorenprogramm nimmt sich dagegen relativ bescheiden aus. Es beschränkt sich auf drei jeweils 2143 ccm große Vierzylinder-Diesel mit wahlweise 136, 163 und 190 PS, die laut Norm 6,1, 5,7 bzw. 6,0 Liter verbrauchen und 183, 194 bzw. 206 km/h Spitze schaffen. Der V 200 CDI und der V 220 CDI übertragen die Kraft per 6-Gang-Schaltgetriebe auf die Hinterräder. Der V 250 BlueTEC ist mit einer Siebengang-Automatik versehen, die sich gegen Aufpreis mit einem System aus vier Fahrprogrammen individualisieren lässt.
Holger Glanz, autoplusnews, Fotos: Mercedes
Für mehr Infos: www.mercedes-benz.de