13. 1. 2017
CMT 2017: Kastenwagen werden immer beliebter
Zweipersonen-Kastenwagen: HRZ-Life auf Mercedes Sprinter-Basis
Die CMT in Stuttgart bot wieder einmal eine Fülle von Caravan-Neuheiten und verbuchte abermals einen Besucherrekord. Auffallend war, das nicht nur große und überteuerte Wohnmobile die Szene beherrschten, sondern auch eine Vielzahl günstiger, das heißt bezahlbarer Campingbusse die Messehallen bevölkerten.
Moderne Wohnmobile sind heutzutage von Campingplätzen weitgehend unabhängig. Statt neuer Campingplätze werden deshalb mehr und mehr Stellpätze ausgewiesen, deren wichtigste Einrichtung eine Toilettenentsorgungs-Station darstellt. Alles andere wird kaum benötigt. Große Frischwasservorräte, große Abwassertanks und für die Stromversorgung installierte Solarzellen lassen viele Camper um Campingplätze einen Bogen machen. Weil man mit normalen Kastenwagen auch auf gewöhnlichen Parkplätzen übernachten kann, sie viel handlicher und kürzer sind als klassische Wohnmobile, kommt dieser Gattung mehr und mehr Bedeutung zu. Typischer Vertreter der Kastenwagen-Gilde ist der neue Pössl Summit 600, den es nun auch in einer Sechs-Meter-Ausführung gibt. Mit einem Citroen Jumper als Basis ist er bereits für 41 299 Euro zu haben, als Fiat Ducato ist er 1700 Euro teurer.
Auf Fiat-Ducato-Basis baut Knaus den Saint & Sinner, der auch jüngere Menschen begeistern soll und deshalb mit besonders farbenfroher Innenausstattung aufwartet. Er bietet bis zu vier Schlafplätze und startet bei 59 600 Euro. Natürlich ist er auch außen nicht im auffälligen für Wohnmobile typischen weiß lackiert, sondern kann in vielen Ducato-Farben bestellt werden.
Während immer mehr Kastenwagenhersteller dazu übergehen, fest eingebaute Betten und davor Sitzgruppen mit darin einbezogenen Fahrer- und Beifahrersitzen zu installieren, ist die Öhringer Firma HRZ noch auf einem anderen Weg. Dort baut man speziell auf Mercedes-Sprinter-Basis noch reine Zweipersonen-Mobile mit einer geräumigen Sitzgruppe im Heck, die zur Schlafstatt umgebaut werden muss. Dass eine solche Sitzgruppe, die auch vier bis fünf Personen Platz bietet, zwei Leuten totale Gemütlichkeit gewährt, kann man sich unschwer vorstellen. Gerade lange Winterabende möchte man nicht auch noch auf den Fahrer- und Beifahrersitzen verbringen. Allerdings sind HRZ-Mobile nicht gerade billig. Die Preise beginnen bei etwa 71 000 Euro.
Etwas günstiger, der genaue Preis steht noch nicht fest, bietet die HRZ-Schwestermarke Schwabenmobil ein Modell namens Florida auf Basis des neuen VW Crafter an. Auch hier entstand ein Reisemobil für zwei Personen, das zum Essen, Trinken und Feiern auch bis zu sechs Personen Platz bietet.
Holger Glanz, autoplusnews, Foto: Inge Glanz