|
autoplusnews - Kia Optima: Soll Flagge zeigen
|
|
|
31.10.2015
Kia Optima: Soll Flagge zeigen
So etwas ist bei Neuvorstellungen von Automobilen eher die Ausnahme. Wir wollen nicht mehr verkaufen, als vom Vorgänger, sagt Kia-Deutschland-Chef Steffen Cost bei der Präsentation des neuen Optima – wohl wissend, dass der Vorgänger in der deutschen Verkaufsstatistik eindeutig unter ferner liefen einzustufen ist. Für 2015 rechnet man gerade mal mit 400 Verkäufen. Das Kia-Deutschland dennoch an diesem Auto fest hält, hat seinen Grund. Man will auch in diesem Segment Flagge zeigen. Der Optima gilt auch als Markenbotschafter.
Bescheidenheit ist eigentlich unberechtigt. Zwar wird die koreanische Mittelklasselimousine gegen deutsche Konkurrenten immer einen schweren Stand haben. Aber eine Alternative ist sie allemal. Noch dazu eine günstige. Schon der Vorgänger kann sich durchaus sehen lassen. Der neue Optima ist ihm sehr ähnlich, aber in allen Dimensionen behutsam gewachsen. Indiz dafür, dass es sich tatsächlich um eine ganz neue Karosserie handelt. Bei genauem Hinsehen wirkt er etwas gestreckter. Die C-Säule weist jetzt ein kleines Fenster auf. Aber sonst? Scheinwerfer, Kühlergrill – alles im Stil des Vorgängers. Das muss kein Nachteil sein. Schon weil es den bisherigen Optima nicht gleich zum alten Eisen degradiert.
Auf jeden Fall passt der neue optisch gut in die Welt der Passats, 5er-BMWs oder Audi A6, wobei er preislich allerdings eine andere Kategorie vertritt. Die Preisliste beginnt bei 24 990 Euro. Dafür bekommt man den Optima als 2.0 CVVL mit 163 PS. Für Metallic-Lack muss man noch 580 Euro drauf legen. Im Grunde war´s das aber schon. Radio, Klima, Navi, USB- und AUX-Anschluss, Tempomat, Rückfahrkamera, sieben Airbags – alles drin. Natürlich gibt es die Möglichkeit zu weiterer Aufrüstung. Schließlich gibt es den Optima in drei Ausstattungs-Varianten. Sitz- und Lenkradheizung, Spurhalte-Assistent, Verkehrszeichen-Erkennung, alles ist machbar. Ausgenommen die Basis-Version lässt er sich auch mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe bestellen. Kostenpunkt 2000 Euro. Die interessanteste Optima-Version, der mit 141 Diesel-PS antretende 1.7 CRDi, ist ab
29 990 Euro erhältlich und hat von vornherein einige wichtiges Ausstattungsdetails gleich mit an Bord. Verkehrszeichen-Erkennung und Spurhalteassistent zum Beispiel.
Allen gemeinsam ist ein penibel verarbeiteter Innenraum mit ansprechenden Materialien und einem übersichtlichen, funktionellen Cockpit. Der große Navi-Bildschirm sitzt in richtiger Höhe. Und wer in der Lage ist, zuhause das Licht einzuschalten, kommt auch mit den gut sortierten Bedienelementen klar. Die Sitze sind von erster Güte. Auf der Rückbank gibt´s größere Beinfreiheit als man braucht und der Kofferraum (510 Liter) schluckt mehr als man in den Urlaub mitnehmen will.
Wir fuhren den 1.7 CRDi und staunten nicht nur über den leisen Motorlauf, sondern auch über die geringen Windgeräusche an der Karosserie, deren cW-Wert auch dank eines vollständig verkleideten Unterbodens zwei Punkte niedriger als beim Vorgänger liegt – 0,27 statt 0,29. Vom Federungs- und Abrollkomfort kann der Optima durchaus mit der deutschen gehobenen Mittelklasse mithalten. Kia behauptet, die Torsionssteifigkeit um 50 Prozent erhöht zu haben. Man mag es glauben.
Der Diesel verbraucht laut Norm 4,2 Liter, der Benziner wird mit 7,4 Liter/100 km angegeben. Der Diesel schafft 195, der Benziner 210 km/h Spitze. Im Januar 2016 sollen beide an den Start gehen. Ein Kombi, eine 250 PS starke GT-Version und ein Plug-in-Hybrid sollen folgen. Am meisten verspricht sich Kia vom Kombi.
Holger Glanz, autoplusnews, Fotos: Kia
Für mehr Infos: www.kia.de |
|
|
|
|