Mitsubishi:
Will mit neuem ASX wieder nach vorn
In jüngster Vergangenheit stand Mitsubishi auf ziemlich wackeligen Beinen. Rückzug aus Europa. Rückzug vom Rückzug. So oder ähnlich lauteten die Schlagzeilen. Schnee von gestern. Dank der Allianz mit dem Renault-Nissan-Konzern ist alles wieder beim alten. Mitsubishi bleibt in Europa und damit natürlich auch in Deutschland. Durch die besonderen Umstände war natürlich 2022 noch kein richtiger Durchstart möglich. Aber immerhin verkaufte die Marke von Januar bis Oktober des Jahres mehr Autos als Citroen oder Nissan und hielt sich bei 1,2 Prozent Marktanteil.
Richtig Hoffnung auf bessere Zeiten soll aber erst das Jahr 2023 mit einer neuen Version des ehemaligen Erfolgsmodells ASX machen. Später soll auch ein neuer Colt folgen. Die erste Modellgeneration des ASX kam 2010 auf den Markt und brachte es in Europa auf fast 400 000 Verkäufe. Auch Schnee von gestern. Ab Frühjahr 2023 gehört dem neuen ASX die Zukunft.
Neuer ASX? Tja. Mitsubishi-Chef Werner Frey versprach zwar, dass sich der ASX durch eine "klare Designsprache" und echte "Mitsubishi-DNA" von etwaigen Konzernbrüdern unterscheiden wird. Aber schon äußerlich erkennt auch der Laie, dass es sich beim neuen ASX um einen waschechten Renault Captur handelt, bei dem weder Scheinwerfer- noch Rückleuchtenkonturen geändert, sondern lediglich die Renault-Raute im Kühlergrill gegen Mitsubishi-Diamanten getauscht wurden. Gut, der Kühlergrill hat sich auch geändert.
Auch unter dem Blech gibt es keine auffälligen Unterschiede. Wie im Captur sorgen ein 1,0 Liter-Dreizylinder mit 91 PS und zwei 1,3 Liter-Mildhybrid-Vierzylinder mit 140 und 158 PS für Vortrieb. Auch der Plug-in-Hybrid des Captur ist mit 160 PS im ASX zu finden. Neu ist lediglich ein 1,6 Liter-Vollhybrid mit 145 PS, der mit zwei Elektromotoren, einer 1,3 kWh-Batterie und einem Doppelkupplungsgetriebe antritt.
Auch innen unterscheidet sich der Mitsubishi-SUV kaum oder gar nicht vom Captur. Eine unkompliziertes Digitalcockpit mit großem Bediendisplay und vielen Individualisierungsmöglichkeiten, denen es weder an Konnektivität noch am Innenraumambiente mangelt. Das Multi-Sense-System erlaubt Einstellungen von Lenkung, Fahrwerk und Traktion. Vier Fahrmodi sind obendrein möglich und die gängigen Assistenzsysteme fehlen natürlich auch nicht. Mit einem so genannten MI-PILOT (Mitsubishi Intelligent Pilot) verspricht der Hersteller sogar teilautonomisches Fahren und eine elektrische Reichweite von bis zu 49 Kilometer.
Weitere Argumente, die für den neuen ASX sprechen sollen, sind eine Fünfjahresgarantie, eine 20-jährige Mobilitätsgarantie und acht Jahre Garantie auf die Akkus der Hybrid-Modelle. Über die Fahrzeugpreise wird noch nicht gesprochen. Dabei sind die vielleicht das Wichtigste. Lassen sie doch schön mit den Preisen des Renault Captur vergleichen.
Holger Glanz, autoplusnews, Fotos: Mitsubishi, Glanz