17.11.2019
German Masters Stuttgart:
Duell der Gespann-Fahrer
Vierspännig: Königsdisziplin der Gespann-Fahrer
Besonderes Highlight des alljährlich in Stuttgart stattfindenden Reitturniers German Masters sind stets die Wettbewerbe der Vierspänner-Gespanne. Eindeutiger Favorit dieser Diszipin ist Boyd Exell. Der Australier, fünffacher Weltmeister, achtfacher Weltcupsieger und sechsmaliger "Stuttgart German Master" wurde auch 2019 seiner Rolle gerecht. Und zwar nachdrücklich.
Zwei verschiedene Prüfungen galt es für die Fahrer mit ihren vier Pferden zu absolvieren: Galoppstrecken mit schmalen Durchfahrten, Labyrinthe, Wasser, Brücke und eine enge Speedbox. Auf den begrenzenden Pylonen liegen kleine Bälle. Fällt einer runter, kostet es vier Strafsekunden. Die schnellen Passagen werden von lauter, anfeuernder Musik und dem Klatschen der Zuschauer begleitet. Nur in den zwei Labyrinthen wird die Musiklautstärke gedimmt, denn hier ist höchste Konzentration gefragt. Es ist eng und schwierig, den richtigen Weg zu finden.
Neben Top-Favorit Boyd Exell starteten der viermalige Weltmeisterschafts-Vizemeister Chester Weber (USA), Glenn Geerts (Belgien), Jozsef Dobrovitz (Ungarn), Benjamin Aillaud (Frankreich) und Mareike Harm. Die Deutsche hatte sich als allererste Frau für die Teilnahme am Weltcup der Fahrer qualifiziert. In der deutschen Bestenliste 2019 führt sie vor Georg von Stein, der in den vergangenen Jahren ebenfalls bei den German Masters in Stuttgart zu sehen war.
Am Freitag stand für die sechs Teams ein Zeit-Hindernisfahren, gesponsort von der Firma iWest, in zwei Umläufen an. Der Parcours erwies sich als so anspruchsvoll, dass keiner beim ersten Umlauf fehlerfrei blieb. Einen rabenschwarzen Tag hatte der Ungar Jozsef Dobrovitz. Er wurde disqualifiziert, weil er sich schon nach wenigen Sekunden verfuhr. Boyd Exell gewann vor Chester Weber. Mareike Harms überraschte mit Platz drei, was vom Stuttgarter Publikum lautstark gefeiert wurde.
Am Samstag fand vor voll besetzten Tribünen ein Zeit-Hindernisfahren mit einem Stechen statt, gesponsert vom Transportunternehmen DB Schenker. Im ersten Umlauf hatten sich drei der sechs Teilnehmer für das Stechen zu qualifizieren, mit den schnellsten Zeiten und möglichst ohne Abwürfe. Boyd Exell absolvierte den Parcours im Stechen zehn Sekunden schneller als sein amerikanischer Konkurrent Chester Weber und siegte trotz eines Abwurfs mit der Fabelzeit von 138,74 Sekunden. Publikumsliebling Mareike Harm erreichte mit 153,25 Sekunden den dritten Platz.
Inge Glanz, autoplusnews