2.11.2016
Hyundai Ioniq: Hybrid zu fairem Preis
Ioniq Hybrid: Ab 23 900 Euro
Ioniq Elektro: ab 33 300 Euro
Mit dem Ioniq dürfte der koreanische Hersteller Hyundai einen wichtigen Beitrag leisten, um die Scheu vor Elektromobilität nachhaltig zu verringern. Die 4,47 Meter lange Schrägheck-Limousine wird als Hybrid-, Elektro- und 2017 auch als Hybrid-Fahrzeug mit Plug-in-Technik angeboten. Und was ganz wichtig ist: zu bezahlbaren Preisen.
Die Hybrid-Version ist schon ab 23 900 Euro zu haben. Sie verfügt über eine Systemleistung von 141 PS, schafft den Sprint von null auf hundert in 10,8 Sekunden und erreicht 185 km/h Spitze. Der Verbrauch wird mit 3,4 Liter Super/100 km angegeben. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 79 g/km. Die Hybrid-Technik wurde so geschickt plaziert, dass gegenüber einem Normal-Fahrzeug keine räumlichen Nachteile in Kauf genommen werden müssen. Der 1,6 Liter große Benzin-Direkteinspritzer mit 105 PS, der Permanent-Elektromotor mit 32 kW und das Doppelkupplungsgetriebe mit sechs Gängen sitzen ganz gewöhnlich im Bug, die Lithium-Polymer-Akkus mit 1,56 kWh unter der Rücksitzbank. Trotz des Akkupakets lassen sich die Rücksitzlehnen umklappen, um den Gepäckraum von 443 auf 1505 Liter Fassungsvermögen zu erweitern. Bei all dem ist der Ioniq nicht einmal außergewöhnlich schwer geraten. Mit 1370 Kilogramm sprengt er nicht den üblichen Rahmen.
Ioniq-Armaturen: Nicht ungewöhnlich
Auch rein äußerlich bewegt sich der Ioniq in normalen Sphären. Eine elegante Schrägheck-Limousine mit großer Heckklappe, deren Bug nicht ganz dem Hyundai-Familiengesicht entspricht, aber keine spektakulären Details präsentiert. Dass der Luftwiderstandsbeiwert nur cW 0,24 beträgt, ist eine erfreuliche Angabe. Auch die Armaturentafel verrät nicht auf den ersten Blick, dass man es mit einem von der Norm abweichenden Fahrzeug zu tun hat. Wären im Instrumentenblock nicht die Hinweise auf Energiefluss und Batterieladezustand, könnte man den Ioniq für einen ganz normalen Benziner oder Diesel halten. Anders beim Anfahren. Wer nicht gleich volle Leistung fordert, rollt geräuschlos von der Startlinie und kann mit etwas Feingefühl im Gasfuß lange Zeit dafür sorgen, dass allein der Elektromotor den Antrieb verantwortet. Sollen volle Leistung anliegen, muss der Sport-Modus gewählt werden. Dann werden Benzin- und Eektromotor zusammengeschaltet, das Getriebe schaltet spät hoch und mit 265 Nm Drehmoment kommt fast so etwas wie Sportwagenfeeling auf.
Das könnte bei der zweiten Ioniq-Version, dem Ioniq Elektro, ebenfalls aufkommen. Laut Werksangabe schafft das rein elektrisch betriebene Fahrzeug den Sprint auf 100 km/h mit 295 Nm fast eine Sekunde schneller als der Hybrid, nämlich in 9,9 Sekunden. Seine Spitze liegt allerdings bei nur 165 statt 185 km/h. Dies aber nur als rein akademische Betrachtung. Denn wer dem Elektroauto stets volle oder nur halbvolle Leistung abfordert, wird mit der Reichweite keine Freude haben. Sie beträgt laut Hyundai 280 Kilometer. Der 88 kW (120 PS) starke Elektromotor kann an handelsüblichen 230-Volt-Steckdosen aufgeladen werden, was aber gut und gern zwölf Stunden dauert. An einer so genannten Wall Box dauert es noch 4,5 Stunden. Erst an einer der gängigen Schnellladestationen dauert es nur 23 Minuten, um die Akkus mit 80 Prozent zu füllen. Der durchschnittliche Stromverbrauch beträgt 11,5 kWh auf 100 Kilometer. Die Kraftübertragung erfolgt über ein einstufiges Reduktionsgetriebe. Schalten kann der Fahrer trotzdem. Denn am Lenkrad befinden sich Paddel, mit denen man die Rekuperation beeinflussen kann. Beim Zurollen auf eine rote Ampel beispielsweise kann man bestimmen, ob die Bremsenergie-Rückgewinnung stark oder schwach ausfallen und das Fahrzeug entsprechend verzögern soll.
Vom Hybrid- unterscheidet sich der Elektro-Ioniq äußerlich durch seine silberfarbene geschlossene Front, innen durch einen kleineren Kofferraum. Nur 350 Liter. Unterschiede gibt´s aber vor allem beim Preis. Mindestens 33 300 Euro müssen für den Elektro-Ionic überwiesen werden. Schon die Basisversion des Hybrid- und Elektro-Ioniq namens Trend verfügt unter anderem über Klimaautomatik, Leichtmetallräder, Parksensoren, Rückfahrkamera, adaptiven Tempomat, Notbrems- und Spurhalteassistent. In den gehobenen Versionen Style und Premium sind auch Lenkrad- und Sitzheizung, Sitzbelüftung, Spurwechselassistent und Ledersitze an Bord.
Holger Glanz, autoplusnews. Fotos: Hyundai
Für mehr Infos:
www.hyundai.de