Lexus GS: Mehr Platz und Komfort
Toyotas Nobeltochter Lexus führt einen neuen GS in Deutschland ein. Er wird sowohl als GS 250 als auch als Hybridversion GS 450h angeboten. Auf einen Diesel wird weiterhin verzichtet. Natürlich trägt er das neue Lexus-Gesicht mit sechseckigem Kühlergrill, bezeichnender Weise Diabolo-Grill genannt. Das Heck ist nicht ganz so spektakulär geformt und bildet einen harmonischen Abschluss des 4,83 Meter langen Viertürer. Sein cw-Wert beträgt 0,26.
Große Styling-Experimente wagte Lexus nicht. Das neue Auto ist nicht länger, aber ein wenig höher und breiter als bisher. Mit vorn um vier, hinten um fünf Zentimeter gewachsener Spurweite steht es satter und stämmiger auf der Straße. Deutlich spürbar ist die größere Bewegungsfreiheit im Schulterbereich. Weil man sitzt tiefer sitzt gibt es auch mit der Kopffreiheit kein Problem. Als GS 250 bietet der GS 564 Liter, als GS 450h trotz platzgreifender Batterie noch 482 Liter Kofferraum. Beide Staufächer sind erheblich größer bisher. Umklappbare Rücksitze gibt es nicht. Im Hybrid-Modell steht die Batterie im Weg. Im GS 250 wären sie aber durchaus möglich gewesen.
Sitzwangen, Beinauflagen, Schulter- und Lendenwirbelabstützungen der Vordersitze können höchst individuell variiert werden. Sogar der Lehnenkopf ist beweglich. Die Mittelkonsole ist nicht zum Fahrer geneigt, so fühlt sich auch der Beifahrer ins Geschehen einbezogen. Die Zahl der Hebel und Schalter ist überschaubar. Der LCD-Bildschirm hat rekordverdächtige 12,3 Zoll Durchmesser und wird über einen Stellknopf bedient, der wie eine Computermaus einen Cursor bewegt. Der Stellknopf liegt zwischen den Vordersitzen und ist mit aufliegendem Unterarm perfekt bedienbar.
Mit lederbezogener Armaturentafel, markanten Ziernähten, matt geschliffenen Metallapplikationen und Drehknöpfen aus gebürstetem Aluminium betont Lexus den Nobelanspruch der Marke. Das zeigt auch das Audio-System mit zwölf Lautsprechern. Optional wird ein Highend-System von Mark Levinson mit 17 Lautsprechern offeriert. Die Klimaautomatik erkennt unbesetzte Sitze und steuert die Belüftungsdüsen entsprechend. Auch das passt ins Bild.
Der GS 250 hat einen 2,5 Liter großen V6, der 209 PS und 253 Nm zu den Hinterrädern schickt. Er soll in 8,6 Sekunden auf 100 km/h sprinten und 230 km/h Spitze schaffen. Sein Normverbrauch beträgt 8,9 Liter. Er ist kräftig genug, um Spaß zu machen und kostet 45 200 Euro.
9 550 Euro mehr werden für den GS 450h verlangt. Er hat einen V6 mit 3,5 Liter Hubraum, 290 PS und 345 Nm und dazu einen Elektromotor, der zu einer System-Gesamtleistung von 345 PS führt. Beim Anfahren mit wenig Gas setzt sich der Hybrid-Lexus ausschließlich elektrisch in Bewegung und hält das je nach Ladezustand der Batterie sogar bis zwei Kilometer lang durch. Allerdings darf man dabei nicht schneller als 64 km/h fahren. Im EV-Modus wird dem Auto rein elektrische Fahrt aufgezwungen, was natürlich nur so lange geht, wie es die Batterie-Ressourcen erlauben. Danach schaltet sich der Verbrennungsmotor zu, um sich fortan je nach Bedarf mit dem Elektromotor die Arbeit zu teilen oder sich mit ihm abzuwechseln. Ein Planetenrad übernimmt die Leistungsverzweigung. Es wirkt wie ein stufenloses Automatikgetriebe, wobei ein Gummibandeffekt wie etwa beim Lexus CT 200h oder beim Toyota Prius, die erst lauter und dann schneller werden, nicht auftritt. 5,9 Sekunden bis 100 km/h und 250 km/h Spitze, wie versprochen, sind ihm zuzutrauen. Der Normverbrauch beträgt 5,9 Liter.
Wahlweise gibt es ein Handling-Paket, zu dem eine Hinterradlenkung gehört. Bis 80 km/h schlagen die Hinterräder maximal 2,0 Grad gegenläufig, darüber in gleicher Richtung wie die Vorderräder ein. Spurhalte- und Totwinkelassistenten, Nachtsichtsystem, Head-up-Display, adaptive Geschwindigkeitsregelung, Müdigkeitserkennung und eine Einrichtung, die Auffahrunfälle entschärft, gehören ebenfalls zu den aufpreispflichtigen Extras.
Holger Glanz, auto+news, Foto: Glanz
Für mehr Infos: www.lexus.de