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autoplusnews - Opel Combo Life: Ultimatives Familienauto
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30.8.2018
Opel Combo Life: Ultimatives Familienauto
Im März 2018 konnten wir ihn erstmals betrachten, seit Juni ist er bestellbar, jetzt durften wir ihn fahren. Den Opel Combo Life, mit dem die in Rüsselsheim beheimate Marke zukünftig bei den Hochdachkombis ein gehöriges Wörtchen mitreden will. Der Markt der Hochdachkombis, in der Zulassungsstatistik werden sie unter Utilities aufgeführt, wurde bisher vom VW Transporter und VW Caddy beherrscht. Der Opel Combo rangierte unter ferner liefen.
Das könnte sich jetzt gehörig ändern. Denn der neue Combo basiert auf einer komplett neuen Architektur, bietet viel Platz, ist äußerst flexibel und fährt an Assistenzsystemen und Komfortfeatures nahezu alles auf, was der Technikstand heutzutage zulässt. Das ultimative Familienauto also.
Unser Testwagen war ein Combo Life 1.5 D mit Sechsgang-Schaltgetriebe und "Innovation"-Ausstattung. Das Auto leistet 130 PS und steht mit 29 750 Euro in der Preisliste. Zu den serienmäßigen Assistenzsystemen gehören Berganfahr- und Spurhalteassistent, Verkehrsschilder- und Müdigkeitserkennung, Frontkollisionswarner, Reifendruck-Kontrollsystem und ein Geschwindigkeitsregler mit Begrenzer. Multimedia-Radio und Zweizonen-Klimaautomatik sind ebenfalls Serie. Zum Aufpreispaket "Premium" für 1700 Euro zählen beheizte Vordersitze, Head-Up-Display, 180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera, Totwinkel-Warner in den Außenspiegeln, Parkassistent, ein Navigationssystem mit 8-Zoll-Touchscreen und Features wie Smartphone-Integration und Bluetooth-Audio-Streaming. Besonders erwähnenswert ist der Flankenschutz des Totwinkel-Warners. Beim Rangieren warnt das System, wenn man seitlich ein Hindernis berühren oder streifen könnte. Teure Schrammen und Kratzer sind somit passé.
Wie bei allen Hochdachkombis ist auch der Einstieg in den Combo eine leichte Sache. Man muss nicht hinabtauchen und läuft auch keine Gefahr, mit dem Kopf an die Dachkante zu stoßen. Hat man Platz genommen, fühlt man sich zwischen der fülligen Türverkleidung und der breiten Mittekonsole aber etwas eingezwängt. Wer gerne breitbeinig hinter dem Lenkrad sitzt, muss Abstriche machen. Auch kommt einem der Armaturenblock ein bißchen wuchtig vor. Nicht wuchtig, sondern einfach nur groß und optimal im Blick steht hingegen der Navi-Bildschirm im Raum. Das Lederlenkrad ist in Höhe und Reichweite verstell- und sogar beheizbar und trägt eine geraume Anzahl von Bedientasten. Die Tasten in der Mittelkonsole regulieren lediglich Heizung und Lüftung und sind leichter durchschaubar. Ein paar weitere liegen links unter dem Lenkrad. Die Instrumente sind klar gezeichnet und einwandfrei abzulesen. Die Sitze verdienen ebenfalls Lob. Der Fahrersitz ist sechsfach verstellbar, verfügt über Lendenwirbelstütze und Armlehne. Der Beifahrersitz ist aber nur vierfach verstellbar. An beiden Vordersitzlehnen befinden sich Klapptische für die Fondpassagiere. Die finden drei voneinander getrennte Einzelsitze vor und steigen dank der beiden seitlichen Schiebetüren noch bequemer ein und aus als Fahrer und Beifahrer. Sie können ihre Lehnen separat verstellen. Wenn hinten niemand sitzt: Um einen ebenen Laderaum zu erreichen, lassen sich die drei Lehnen sekundenschnell flachlegen.
Absolut verblüffend ist die Zahl der Ablagen für kleinere und größere Gegenstände. Zu den sage und schreibe 28 Staufächern zählt sogar eine riesige (36 Liter) Dachbox über dem Kofferraum. Das Handschuhfach ist geschlossen und geteilt, das obere Fach wird gekühlt. Und auch sonst gibt es in allen Ecken Fächer, Nischen, Flaschen- und Becherständer. Keine Frage auch, dass der 4,40 Meter lange Opel einen familientauglichen Gepäckraum besitzt. Er ist im Minimum 597 Liter groß. Mit umgeklappten Rücksitzlehnen gehen 1414 Liter hinein. Bis unters Dach sind es gar 2126 Liter. Ein Trennnetz hinter der ersten oder zweiten Sitzreihe kostet 190 Euro Aufpreis.
Mit zunehmender Beladung dürfte der Combo einen Teil seiner Steifbeinigkeit verlieren, die den Abrollkomfort im Leerzustand etwas einschränkt. Aber grobe Stöße lässt die Federung auch so nicht zu den Passagieren durchdringen. Der 130 PS starke Turbodiesel (0-100 in 10,6 s, Spitze 185 km/h) hält sich auch bei starker Beschleunigung akustisch zurück und lässt an Durchzugskraft nicht zu wünschen übrig. Start-Stopp-Automatik und Schaltanzeige sind an Bord. Auf unserer Testfahrt, vorwiegend im Stadtverkehr mit häufigem Stop and Go, verbrauchten wir 5,0 Liter Diesel/100 km. Mit 17-Liter Ad-Blue-Vorrat und Euro 6d-TEMP-Einstufung dürfte der Combo-Life auch als Diesel für die Zukunft gerüstet sein. Wer daran zweifelt: Er ist auch als Benziner zu haben, mit 1,2 Liter Hubraum und 110 PS.
Holger Glanz, autoplusnews, Fotos: Opel
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