20.11.2015
Busse gelten als sicher
Jährlich nutzen mehr als fünf Milliarden Menschen Reisebusse im Nah- und Fernverkehr. Bei keinem anderen Verkehrsmittel ist das Unfallrisiko geringer. Der Bus ist das sicherste Verkehrsmittel in Deutschland. Das behauptet der TÜV und die Zahlen des Statistischen Bundesamts. Laut TÜV-Report ist das Sicherheitsniveau von Bussen in Deutschland sehr hoch. Bei den Hauptuntersuchungen erhalten 99 Prozent eine Plakette. Die positive Bilanz ist Ergebnis intensiver Bemühungen, die sich der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) auf die Fahnen schreibt.
Busse unterliegen alle drei Monate einer Sicherheitsprüfung und werden einmal pro Jahr komplett durchgecheckt, sagt Matthias Schröder, der Sprecher des Bundesverbands. Busfahrer werden gut ausgebildet und bestens auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Der Omnibusführerschein der Klasse D muss alle fünf Jahre verlängert werden. Dazu gehören 35 Stunden Weiterbildung und ein gründlicher Gesundheitscheck. Die Fahrer der in den bdo-Landesverbänden organisierten Unternehmen müssen sich konsequent an gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten halten. Moderne Busse sind mit drei separaten Bremssystemen, ABS, ESP, Spurwechselwarner und Tempobegrenzer ausgerüstet. Für neu zugelassene Fahrzeuge sind Sicherheitsgurte Pflicht. Jeder Bus ersetzt 30 Autos und befördert durchschnittlich 45 Menschen. Er leistet damit auch einen Beitrag zum Umweltschutz. Dennoch versucht man, Busse aus den Innenstädten zu verbannen, klagt Matthias Schröder vom Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer, der die insgesamt positive Bilanz allerdings nur für inländische Busse und Omnibusunternehmen formuliert.
Holger Glanz, autoplusnews
LKW-Lenker: Vier Fahrertypen
Bei Berufskraftfahrern droht ein eklatanter Fahrermangel. In den kommenden zehn Jahren werden etwa 40 Prozent der LKW- und Transporter-Fahrer in den Ruhestand gehen. Ausreichender Nachwuchs ist nicht in Sicht. Fast die Hälfte (46 %) aller Berufskraftfahrer sind älter als 50 Jahre. Nur 13 Prozent sind jünger als 35.
Laut der ZF-Zukunftsstudie FERNFAHRER 2.0 der Hochschule Heilbronn gibt es vier Fahrertypen.
Der so genannte „Berufene“ ist der klassische Vollblutfernfahrer, ein Individualist, der Spaß am Fahren hat und gern sein eigener Herr ist. Er nimmt persönliche Einschränkungen in Kauf und legt großen Wert auf ein eigenes Fahrzeug – also der Trucker aus Leidenschaft.
Der „Überzeugte“ hat ebenfalls Freude am Fahren und an der Technik und legt ebenfalls Wert auf ein eigenes Fahrzeug. Er schätzt allerdings auch planbare Einsatzzeiten.
Dem gegenüber steht der „Rationale“. Er sieht den Beruf wie jeden anderen, wägt Vor- und Nachteile gegeneinander ab. Er möchte möglichst täglich zu Hause sein und hängt nicht mit dem Herzen an seinem Fahrzeug. Fahrzeugwechsel ist für ihn kein Problem.
Als Vierten gibt es den „Zufälligen“. Er ist keine planbare Größe für Fuhrparkunternehmen, weil er Tätigkeit und Arbeitgeber willig wechselt. Er sieht den Beruf häufig als einzige Alternative, um den Lebensunterhalt zu verdienen.
Für die Studie wurden rund 2200 Fahrer befragt. Insgesamt seien 85 Prozent mit ihrem Job zufrieden. Doch wachsende Beschäftigungsdauer und Streckenlängen sorgten für Frust. So Professor Dr. Dirk Lohre von der Hochschule Heilbronn, der die ZF-Zukunftsstudie bei einer Tagung des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) kommentierte.
Wie stark die Belastungen für Berufskraftfahrer sind, sagt Ralf Brandau von der Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft. Hauptgrund für Unfälle seien Zeitdruck durch dichten Verkehr, Verzögerungen beim Be- und Entladen, unregelmäßige und überlange Arbeitszeiten, Suche nach Parkplätzen und zu wenig Schlaf. Fahrerassistenzsysteme wie ESP, Notbremsassistent und Spurhaltewarner können nicht jeden Unfall verhindern.
Laut Mautstatistik liegt die Fahrleistung deutscher Güterfahrzeuge bei 17 Milliarden Kilometer pro Jahr, ausländische Fahrzeuge bringen es auf 11 Milliarden Kilometer.
Holger Glanz, autoplusnews
"Hat´s geklickt"
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) startete 2002 eine Kampagne, die sich an die Lenker von Nutzfahrzeugen richtet. Ziel: das Anschnallverhalten verbessern.
„Hat`s geklickt“ heißt die Aktion. Seit 1992 gibt es die Anschnallpflicht für Lkw-Fahrer. Allerdings nur in Lastern, die nach 1992 gebaut wurden. Bei älteren Lkw sind in der Regel keine Gurte vorhanden. „Hat´s geklickt“ steht auf drei Säulen. Zum einen eine Internetseite mit Hintergrundinformationen und Terminen. Dann Flyer mit Sicherheitsinformationen und Unfallbeispielen. Und als wichtigstes Argument eine Überschlagkabine und ein Lkw-Gurtschlitten. Damit konnten viele Fahrer vom Nutzen des Gurtes überzeugt werden. Erfolg der Aktion: Zwischen 2002 und 2012 erhöhte sich die Anschnallquote bei schweren Nutzfahrzeugen von 10 auf zirka 60 Prozent.
Unter anderem war die Kampagne durch die Zusammenarbeit mit der Autobahnpolizei erfolgreich, die nicht angeschnallte Fahrer auf Rast- oder Autohöfe zogen und auf die Problematik ansprachen. So konnten bereits mehr als 100 000 Fahrer erreicht werden. Die Kampagne soll fortgesetzt werden mit dem Ziel, ähnliche Anschnallquoten wie im Pkw zu erreichen.
Holger Glanz, autoplusnews
Für mehr Infos:
www.dvr.de