Neues Gesicht, sparsamere Technik
Der Peugeot 308 ist seit 2007 auf dem Markt und wurde seitdem 930 000 mal gebaut. In Deutschland fand der französische Golf-Konkurrent , der sich stets durch vordere Plätze in der ADAC-Pannenstatistik auszeichnete, bisher knapp 47 000 Käufer. Jetzt stand für alle drei Karosserievarianten des Kompaktwagen (Limousine, Kombi, Cabrio) eine Überarbeitung an, die für ein anderes Gesicht, weniger Gewicht, höhere Sparsamkeit und ausstattungsbereinigt sogar günstigere Preise sorgte.
Weil das große Haifischmaul und die riesigen pfeilförmigen Scheinwerfern für einen Tick zu viel Aggressivität sorgten, wurde die Frontpartie geändert. Jetzt schaut das Auto braver in die Welt – kleinerer Grill, flachere Motorhaube und neue, nicht mehr ganz so spitz zulaufende Scheinwerfer. Angeblich trifft man damit den Geschmack der Kundschaft besser und passt die Linienführung an die (O-Ton) „aktuellen Peugeot-Designcodes“ an. Eine ähnliche Anpassung erfuhr der Innenraum, der nun mit etwas hochwertigeren Materialien glänzt. Auch die Serienausstattung wurde verbessert. Gleichzeitig wurden die Ausstattungslinien reduziert. Statt bisher Filou, Tendance, Premium, Platinum und GTi gibt es nur noch Acces, Active, Allure und GTi. Wichtiger Aspekt zur Verbrauchsreduzierung: Durch gezielten Einsatz von Leichtbaumaterialien konnte das Gewicht um durchschnittlich 25 Kilogramm gesenkt werden.
Absoluter Star in Sachen Verbrauch ist der 308 1.6 e-HDi FAP EGS6. Hinter der unübersichtlichen Bezeichnung verbirgt sich ein 112 PS starker 1,6-Liter-Diesel mit Partikelfilter, der seine Kraft über ein automatisiertes Schaltgetriebe mit sechs Gängen abgibt und über Start-Stopp-Automatik verfügt. Auf rollwiderstandsarmen Reifen rollend verbraucht dieser 308 laut Norm nur 4,0 Liter Diesel/100 km – entsprechend 104 g/km CO2. Eine weiterentwickelte Version soll Mitte des Jahres erscheinen und nur 3,7 Liter, entsprechend 98 g/km CO2, verbrauchen.
Die e-Hdi-Technik wird in noch weitere Peugeot-Modellen einziehen. Peugeot spricht von „flächendeckend“ in den kommenden zwei Jahren. Sie umfasst ein System zur Bremsenergie-Rückgewinnung und gleichzeitig eine besondere Start-Stopp-Automatik, die den Motor per Lichtmaschine und damit schneller und schwingungsfreier als per Anlasser startet. Das System wurde so ausgelegt, dass es den Motor bereits unter acht km/h abschaltet (mit Schaltgetriebe sogar unter 20 km/h). Auskuppelt und im Leerlauf herrscht also schon beim Ausrollen Ruhe und nicht erst, wenn man zum Stillstand gekommen ist.
Der Sparkrösus 308 1.6 e-Hdi FAP EGS6 kostet 22 600 Euro. Der Einstieg in die neue 308-Palette liegt weit darunter. Für 17 050 Euro bekommt man den 1,4-Liter-Benziner 100 Vti mit 98 PS. Bisher zahlte man dafür nur
15 800 Euro, hatte aber dann weder Klima- und Audioanlage, Nebelscheinwerfer, Tempomat (mit Geschwindigkeitsbegrenzer) oder elektrische Außenspiegel an Bord.
Holger Glanz, Auto+news, Foto: Peugeot