23.3.2013
Opel mischt wieder im Rallyesport mit
Nur wenige wissen noch, dass Walter Röhrl, der bekannteste und erfolgreichste deutsche Rallyefahrer, seine Karriere in den siebziger Jahren auf Opel begann. 1974 und 1979 wurde er auf einem Ascona Rallye-Europameister. Auf einem Ascona gewann er die Rallye Monte Carlo. Und 1982 wurde der lange Regensburger zum zweiten Mal Weltmeister – ebenfalls auf Opel Ascona.
Opel hat seitdem die treuesten Motorsport-Fans, egal, ob die Rüsselsheimer gerade werksseitig Motorsport betreiben, oder nicht. Selbst dass die Marke mit dem Blitz 2005 aus der DTM ausstieg, tat der Fan-Treue keinen Abbruch. Wer jemals erlebte, mit welcher Begeisterung Opel-Fans beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburg-Ring „Dienst an der Opel-Fahne“ verrichten, kann das bestätigen.
Möglicherweise bekommt die Fan-Kultur in diesem Jahr wieder einen kräftigen Schub. Denn Opel will mit dem „ADAC Opel Rallye Cup“ im Motorsport wieder stärker auf sich aufmerksam machen. Gefahren wird die Cup-Serie mit eigens entwickelten Rallye-Versionen des Opel Adam. Mit Hilfe des Partners „Holzer Motorsport“, seit Jahren Spezialist in Sachen Rennsport auf vier und zwei Rädern, wurde der kleine Lifestyle-Flitzer zu einem bezahlbaren Rallyegerät entwickelt. Er verfügt über einen 1,6-Liter-Vierzylinder ohne Turboaufladung, der 140 PS bei 6500/min und 160 Nm bei 4700/min über ein sequenzielles Sadev-Fünfganggetriebe an die Vorderräder entlässt. Obligatorische Zutaten sind ein Sperrdifferential, eine Fly-Off-Handbremse, Unterfahrschutz, Sport-Sitze, ein Feuerlöschsystem und ein Fahrwerk mit größeren Bremsen. Mit Anbauteilen aus Kunststoff bringt das kleine Cup-Auto nur 1090 Kilogramm auf die Waage, kommt also auf ein Leistungsgewicht von 7,7 Kilogramm pro PS. Das fahrfertige Rallyeauto kostet einschließlich Mehrwertsteuer 29 631 Euro und bietet damit eine der kostengünstigsten Möglichkeiten, ernsthaften Motorsport zu betreiben. Einzige Voraussetzung für den Verkauf ist die Teilnahme am „ADAC Opel Rallye Cup“.
Kein Wunder, dass es an Interesse nicht mangelte. Schon 22 Tage nach der Vorstellung der Rallye-Serie waren alle 24 Startplätze vergeben. 70 Bewerbungen hatten vorgelegen. Am 22. März durften die 24 Fahrer und ihre Beifahrer, die den Zuschlag bekommen hatten, ihre Cup-Autos im Werk Eisenach in Empfang nehmen. Dabei wurden auch die Startnummern verlost.
Der Cup wird im Rahmen der „ADAC Rallye Master“-Serie ausgefahren, die am 5. und 6. April bei der ADMV Rallye Erzgebirge startet. Er enthält noch eine spezielle Junioren-Wertung für Fahrer unter 27 Jahren. Dessen Sieger kann auf eine besondere Förderung des ADAC und von Opel in der nächsten Saison bauen.
Höhepunkt der Serie wird die Zeit zwischen dem 22. und 25. August 2013. Dann dürfen sich die Adam-Piloten mit ausgefuchsten Rallye-Profis messen, weil sie ihren Wertungslauf im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland bestreiten, einem Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft. 2014 schließlich wird es richtig ernst. Dann geht der Adam gemäß Fia R2-Reglement an den Start und tritt mit 185 PS an.
Holger Glanz, autoplusnews, Foto: Glanz
Für mehr Infos: www.opel.de