L200 Doppelkabine: Fünf Sitze vier Türen
L200 Club Cab: 2+2-Sitzer mit hinten angeschlagenen Fondtüren
Pick-Ups sind in Deutschland nicht gerade die großen Verkaufsschlager. Aber immerhin ist das Eintonner-Segment in den letzten zwei Jahren von 12 000 auf 15 000 Zulassungen gestiegen. Der Ford Ranger und der VW Amorak finden zur Zeit die meisten Käufer, gefolgt von Nissan Navara und Toyota Hilux.
Ende September 2015 führt Mitsubishi die fünfte Generation des L200 ein und hofft in dieser Klasse, die in der Flensburger Zulassungsstatistik unter Lkws geführt wird, künftig ein gewichtiges Wort mitreden zu können. Die Hoffnung ist nicht unberechtigt. Der neue L200 sieht gut aus, um als Freizeitfahrzeug zu punkten, und ist robust und belastbar, um als Arbeitstier eingesetzt werden zu können.
Es gibt ihn nach wie vor mit fünfsitziger Doppelkabine und mit 2+2-sitziger Einzelkabine, genannt Club Cab. Er ist bis 5,29 Meter lang und hat mit Doppelkabine eine 1,52 Meter lange Ladefläche. Beim Club Cab ist die Ladepritsche 1,85 Meter lang. Die Breite beträgt jeweils 1,47 Meter. Mit Doppelkabine hat der L200 vier Türen. Als Club Cab, also mit Sitzen für Fahrer und Beifahrer und zwei abgespeckten Sitzen im Fond, ist er jetzt ebenfalls viertürig. Die hinteren Türen sind schmal und auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Sie sind hinten angeschlagen, eine B-Säule gibt es nicht. So ist der auch der Fond des 2+2 Sitzer relativ bequem erreichbar. Der Innenraum beider Versionen unterscheidet sich kaum von einem Mittelklasse-Pkw. Auffallend sind unter anderem die höchst bequemen Vordersitze. Wer sich für die höheren Ausstattungsvarianten PLUS oder TOP entscheidet, muss weder auf Leder, Sitzheizung, Rückfahrkamera, Start-Knopf oder Spurhalteassistent verzichten.
L200-Interieur: Komfortabel wie eine Mittelklasse-Limousine
Für eine Kehrtwendung zwischen zwei Bordsteinen benötigt der L200, der immerhin 3,0 Meter Radstand aufweist, nur 11,8 Meter. Er hat damit den kleinsten Spurkreis in der Fünfmeter-Pick-Up-Klasse. Sein neues Design bescherte ihm einen für diese Klasse sehr günstigen Luftwiderstandsbeiwert von cW 0,40. Mit einem Leergewicht, das je nach Ausstattung zwischen 1895 und 1950 Kilogramm liegt, darf er bis 960 Kilogramm zuladen und bis 3100 Kilogramm schleppen.
Unter der Haube arbeitet ein 2,4 Liter großer Turbodiesel mit Direkteinspritzung und Ladeluftkühlung, der mit 154 und 181 PS zur Wahl steht. Das maximale Drehmoment (380 bzw. 430 Nm) liegt jeweils bei 2500 Umdrehungen an. Noch erreicht der Motor nur Euro 5, ab 2016 auch Euro 6. Statt des Sechsganggetriebes kann auch eine Fünfstufenautomatk bestellt werden. Der Normverbrauch liegt zwischen 6,4 und 7,2 Liter. Start-Stopp-System besitzen allein die Schaltgetriebe-Versionen, ESP, Traktionskontrolle und Gespannstabilisierung hingegen alle L200-Modelle. Zu dem 154-PS-Antrieb gehört ein zuschaltbarer Allradantrieb mit zu 100 Prozent sperrbarem Hinterachsdifferential. Der 181-PS-Motor hingegen ist mit einem permanten Allradantrieb ausgerüstet, bei dem sich die Vorderachse abschalten lässt. Dazu gibt es auch eine Geländeuntersetzung. Mit 60 Zentimeter Wattiefe, großen Böschungswinkeln (vorn 30, hinten 25 Grad), 35 Prozent Steigfähigkeit, einem Kippwinkel von 45 Grad und einem Rampenwinkel von 24 Grad muss der L200 auch vor haarsträubenden Geländepassagen nicht kapitulieren.
Vor allem gewerbliche Kunden wird freuen, dass Mitsubishi die Ölwechselintervalle von 15 000 auf 20 000 Kilometer verlängert hat. Das Ventilspiel muss nicht mehr alle 30 000, sondern erst alle 60 000 Kilometer kontrolliert werden. Die Wechselintervalle für das Motorkühlmittel wurden gar von 30 000 auf 180 000 Kilometer erhöht. Die Steuerkette und das Automatikgetriebe sind wartungsfrei. Mit fünf Jahren Herstellergarantie hat Mitsubishi ein zusätzliches Plus im Ärmel. Sie gilt auch für den neuen L200.
Die Preise reichen von 26 290 Euro (Club Cab mit Schaltgetriebe) bis 40 290 Euro (Doppelkabine mit TOP-Ausstattung und Automatikgetriebe).
Holger Glanz, autoplusnews, Fotos: Mitsubishi
Für mehr Infos:
www.mitsubishi.de