Die Saison einer Motorradmeisterschaft ist lang, sei es bei der Moto3, Moto2, Moto GP oder anderen Renn-Serien. Die Winterpause ist kürzer, aber gefühlt ebenso lang. Wer in dieser Zeit aufs Gasgeben ganz verzichtet, spürt das bei Saisonbeginn an seinen Rundenzeiten.
Deshalb sind die einschlägigen Motorradrennstrecken, zuvordest in südlichen Gefilden, auch während des Winterhalbjahres nicht verwaist. Hier tummeln sich professionelle Teams bei Testfahrten, Hobbyrennfahrer aller möglichen Serien, Neulinge, Sportfahrer und Vollprofis. Sehr gut frequentiert sind so genannte Instruktorentrainings. Sie erlauben für Anfänger den ersten Schritt auf die Rennstrecke, für Hobbypiloten Rundenzeitenverbesserungen und für Vollprofis den letzten Feinschliff. Das unter Anleitung erfahrener Instruktoren, die meist direkt aus dem Rennsport kommen und nicht nur auf der Strecke für Fortschritt sorgen, sondern auch in die Abstimmungstiefen der Technik eintauchen. Nicht zuletzt kann die Streckenkenntnis enorm verbessert werden, was beim nächsten Rennen den Ausschlag geben könnte.
Beliebter Trainingskurs in den ersten Monaten des Jahres ist das Motorland Aragon in Nordspanien, ein Kurs, der alljährlich Station des Moto GP-Zirkus ist. Die Strecke, auf der einst Rossi und Co. und heute Marquez und Bagnaia die Fans begeistern, ist für Hobbyfahrer so etwas wie heiliger Boden. Für deutsche Piloten ist die Anreise nach Motorland Aragon, in Nähe der Kleinstadt Alcaniz, sehr lang. Von Barcelona sind es noch einmal gut drei Autostunden. Aber es lohnt sich. Die 5,3 Kilometer lange Rennstrecke mit 18 Kurven und einem Streckenrekord von 1:41.376 min. (gefahren mit einem Formel 3) liegt malerisch in herrlicher Landschaft mit meist guter Wetterprognose.
Und wie arrangiert man das Ganze? Als Privat- oder Hobbyfahrer, der nicht einem Profi-Team angehört, ist man bei speziellen Veranstaltern, die sich um Durchführung der Veranstaltung, Miete der Rennstrecke und alles andere kümmern, am besten aufgehoben. Zum Beispiel bei der Firma Bikepromotion aus Gera. Für ein dreitägiges Training einschließlich Reifendienst, Mechanikerservice und Catering zahlt man ab 619 Euro. Gefahren wird in mehreren Stints und Leistungsgruppen. Pro Tag sitzt man etwa zwei Stunden im Sattel. Bikepromotion organisiert nicht nur solche Trackdays höchst professionell. Das Unternehmen kümmert sich auch um die German Twin Trophy, den German Endurance Cup und die Internationale Bike Promotion Meisterschaft (IBPM).
Holger Glanz, autoplusnews. Fotos: Inge Glanz