18.7.2013
Neuer Lexus IS: Jetzt wird´s sportlich
Seit Juni 2013 steht ein neuer Lexus IS bei den Händlern. Das ist die eine Premiere. Die andere: Das Lexus-Hybrid-Programm ist jetzt komplett. Denn da es den neuen IS nicht nur als 250, sondern nun auch als 300h gibt, kann der Lexus-Kunde nun in jeder Baureihe auf ein Hybrid-Modell zurückgreifen.
In seinen Abmessungen hat sich der neue IS gegenüber seinem Vorgänger kaum verändert. Er ist gerade mal acht Zentimter länger. Zum Glück blieb auch der Hinterradantrieb unangetastet. Aber der Radstand wurde sieben Zentimeter gestreckt, wovon die Fondpassagiere deutlich profitieren. Lexus spricht von 8,5 Zentimeter größerer Beinfreiheit.
Verwechselungsgefahr mit dem Vorgänger ist kaum gegeben. Dafür sorgt am meisten die neue Front mit dem aggresiv gestylten Diabolo-Grill, der schon dem GS gut zu Gesicht steht. Schon deswegen könnten Audi A4-, 3er-BMW- und Mercedes C-Klasse-Fahrer ins Grübeln kommen. Dass ein Lexus nicht an jeder Straßenecke herum steht, ist auch nicht gerade ein Nachteil. Ebenso, dass das Auto auch von hinten ausgesprochen gut ausschaut. Die scharfen Linien der Frontpartie finden hier eine gelungene Ergänzung.
Lexus ist auf bestem Wege, sich nicht mehr nur als komfortbetonte, sondern auch als dynamisch-sportliche Marke zu etablieren. Das spürt man spätestens beim Einstieg – man blickt auf eine Armaturentafel, die nur auf den ersten Blick leicht zerklüftet wirkt, auf den zweiten sich aber als durchaus logisch aufgebaut herausstellt. Genauso ergeht es einem mit dem tastenbewehrten Multifunktionslenkrad. Man sitzt sehr tief auf bequemen Sesseln und hat das Gefühl, keinen Zentimeter zur Seite rutschen zu können. Sportwagen-Feeling stellt sich fast automatisch ein. Das Fahrwerk ist straff, bietet aber noch ausreichend Abrollkomfort. Besondere Freude ruft die präzise Lenkung hervor. So kommt einem jede kurvenreiche Landstraße gelegen. Aber kein Wunder. Wurde doch auch das IS-Fahrwerk einem gründlichen Update unterzogen. An der Vorderachse wurden Stabilisator samt Querlenker geändert, an der Hinterachse wurde die Kurven-Traktion durch verschiedene Änderungen um 15 Prozent erhöht. Die F-Sport-Versionen verfügen sogar über ein adaptives Fahrwerk.
Als IS 250 fährt der neue Lexus mit einem 2,5 Liter großen V6, der 208 PS über eine herkömmliche Sechsstufen-Automatik an die Hinterräder schickt und für 8,1 Sekunden bis 100 km/h und 225 km/h Spitze gut ist. Als Normverbrauch werden 8,6 bis 9,2 Liter/100 km angegeben.
Als IS 300h tritt die Sport-Limousine mit zwei Antriebsaggregaten an. Bei dem einen handelt es sich um einen 2,5 Liter großen Vierzylinder mit 181 PS, bei dem anderen um einen Elektromotor mit 105 kW. Beide zusammen bringen es auf eine Systemleistung von 223 PS. Damit werden 100 km/h in 8,3 Sekunden, aber nur 200 km/h Spitze versprochen. Dass bei 200 km/h elektronisch abgeregelt wird, dürfte bei vielen Kunden nicht gerade helle Freude auslösen
Ansonsten gibt es an der Antriebskomposition wenig auszusetzen. Das Umschalten zwischen Verbrenner und Elektromotor ist kaum wahr zu nehmen. Das CVT-Getriebe arbeitet ohne negative Begleiterscheinung, wenn auch nicht immer ganz schlupffrei. Mit vorsichtiger Gaspedalbehandlung oder Druck auf die EV-Taste legt der IS 300h auch den einen oder anderen Kilometer als reiner Stromer zurück. Das reicht mindestens, um sich morgens geräuschlos aus dem Vorort zu schleichen. Das beste am Hybrid-Lexus sind natürlich die Verbrauchswerte. 4,3 bis 4,7 Liter/100 km lautet die Normangabe. Auch wenn es in der Praxis ein guter Liter mehr, bei Vollgas auf der Autobahn beträchtlich mehr sein wird, lässt das auf ein sparsames Auto hoffen.
Dennoch dürfte die Wahl zwischen dem reinen Benziner IS 250 und dem Hybrid 300h nicht leicht fallen. Der schnellere und spritzigere Benziner kostet ab 34 200 Euro, der Hybrid ab
36 700 Euro. Als Diesel gibt es den IS nicht mehr.
Holger Glanz, autoplusnews, Fotos: Lexus
Für mehr Infos: www.lexus.de