7.7.2017
Ford Fiesta 2017: Unauffällig ganz neu
Ab morgen (8.7.2017) steht ein neuer Ford Fiesta bei den Händlern. Er ist wirklich neu, aber das fällt nur dem Kenner auf. Andere werden höchstens registrieren, dass das Auto ungewohnt flotter, eleganter und harmonischer ausschaut. Warum, können sie kaum erklären. Die Antwort ist ganz einfach. Die Ford-Designer (Entwicklung und Produktion in Köln) haben eine neue Karosserielinie gezeichnet, ohne die alte alt aussehen zu lassen. Frei nach dem Motto: never change a winning team. Dass der Fiesta bisher ein Winner war, steht außer Frage. Seit 1976 wurde er weltweit mehr als 17 Millionen mal verkauft. In Europa war er 2016 zum viertenmal in Folge meistverkaufter Kleinwagen. Was haben die Designer getan? Sie haben die Grundelemente nicht angerührt, und doch Front und Heck maßgeblich umgestaltet, die Gürtellinie hinten etwas höher auslaufen lassen und den Schattenwurf der Blechsicken verändert. Vor allem aber haben sie das Auto sieben Zentimeter länger und 1,3 Zentimeter breiter gemacht. Das fällt so wenig auf wie der um 0,4 Zentimter vergrößerte Radstand, aber es verhilft dem Auto unterschwellig zu einer gestreckteren und damit eleganteren Form.
Die auffälligsten Änderungen erfuhr die achte Generation des Fiesta aber im Innenraum. Die Armaturentafel wird nun von einem großen Berührungsbildschirm beherrscht, der je nach Ausstattung zwischen 6,5 und acht Zoll und bis 20,3 Zentimeter in der Diagonale misst. Der Touch-Screen senkte die Zahl der Schalter und Knöpfe im Vergleich zum Vorgänger um fast die Hälfte. Auch qualitativ will Ford den Fiesta verbessert haben und führt zum Beweis unter anderem die aus einem einzigen Teil bestehende Mittelkonsole und das um 30 Prozent geschrumpfte Spaltmaß zwischen Dachkante und Heckklappe an. Trotzdem: der Plastiklook an den Schräghandgriffen der Türen hätte sicher gemildert werden können.
Auch ein beheizbares Lenkrad und eine Panorama-Schiebedach sind nun bestellbar. Wichtiger ist die Vielzahl der elektronischen Helfer. Vom Pre-Collision-Assist mit Fußgängererkennung über Park- und Spurhalteassistent bis Geschwindigkeitsbegrenzer und Abstandswarner – mit insgesamt 15 Systemen dieser Art, die zwei Kameras, drei Radarsysteme und zwölf Ultraschallmodule nutzen, lässt sich der Fiesta bestücken. Egal mit welcher Ausstattung man unterwegs ist -- der kleine Ford hat bequeme Sitze und eine angenehme, in Höhe und Reichweite verstellbare Lenkradposition. Er hat ein insgesamt niedriges Geräuschniveau. Auch keine nennenswerten Windgeräusche. Lenkung und Schaltung hinterlassen einen ebenso angenehmen Eindruck wie das Abrollverhalten. Straßenschäden bleiben zwar nicht unbemerkt, aber nie so, dass daraus eine Komfortminderung entstehen würde. Poltergeräusche von den Rädern? Nicht wahrnehmbar. Auch auf der Rückbank lässt es sich aushalten – man muss ja nicht unbedingt die Strecke von Hamburg nach Sizilien dort verbringen. Als Urlaubsauto für vier oder gar fünf Personen ist das Viermeter-Auto ohnehin nur zweite Wahl. Der Gepäckraum (292 Liter) ist faktisch nicht größer als beim Vorgänger und einen doppelten Boden hatte dieser auch schon.
Die Benzinmotoren des Fiesta begnügen sich ausnahmslos mit drei Zylindern. Zur Wahl stehen ein neues 1,1-Liter-Triebwerk mit 70 und 85 PS und ein 1,0-Liter-Motor mit Turboaufladung und wahlweise 100, 125 und 140 PS. Als Diesel steht ein 1,5 Liter großer Vierzylinder-Turbo mit 85 und 120 PS zu Verfügung. Die Preise reichen von 12 950 bis 21 550 Euro. Von Haus aus ist der Fiesta ein Dreitürer. Als Viertürer kostet er 800 Euro mehr. Als absolutes Topmodell mit völlig anderer Bugpartie und besonderem Kühlergrill fungiert ab Herbst die Ausstattung Vignale. Dazu gehören nicht nur Leder und viele Assistenzsysteme. Der Käufer kann auch einmal monatlich eine kostenlose Fahrzeugwäsche in Anspruch nehmen. Der Fiesta Vignale kostet zwischen 20 600 und 23 250 Euro.
Holger Glanz, autoplusnews, Fotos: Ford
Für mehr Infos:
www.ford.de