Mercedes A-Klasse:
Jetzt ist Jugend gefragt
Das Seniorenimage der A-Klasse wurde zu Grabe getragen. Der neue Mercedes der Kompaktklasse wurde so sportlich wie man es eigentlich von den Konkurrenten aus Bayern erwarten würde. Der Sandwichboden, der die Insassen der alten A-Klasse zu hoher, fast Van-artiger Sitzposition (und bequemen Einstieg) verhalf, ist passé. Für das neue Modell wurde nichts vom Vorgänger übernommen. Die Entwicklung begann mit dem sprichwörtlich weißen Blatt Papier.
Die keilförmige 4,29-Meter-Limousine hat eine lange Front und ein kurzes Heck. Mit 1,43 Meter Höhe schmiegt sie sich 16 Zentimeter dichter auf die Straße als es bei der alten A-Klasse der Fall war. Ein großer Grill mit Stern und markanten Lufteinlässen kennzeichnet die ausdrucksvolle Front. Die coupéhaft abfallende Dachlinie mit stark geneigter C-Säule und viele seitliche Sicken und Kanten betonen den sportlichen Anspruch. Das Heck trägt einen kleinen Dachspoiler, zwei schmale Spoiler schließen sich seitlich der Heckscheibe an. Die Lamellen der Kühlerjalousie öffnen sich nur bei starkem Kühlbedarf. Kleine Radspoiler, aerodynamisch optimierte Unterbodenverkleidung und eine zusätzliche Verkleidung des Hinterachsträgers führten letztendlich zum klassenbesten Luftwiderstandsbeiwert von cw 0,27.
Das Interieur wirkt fein, sportlich und ist ebenfalls auf eine junge Klientel abgestimmt. So kann das iPhone in das Anzeige- und Bedienkonzept integriert und über den Drehknopf auf der Mittelarmlehne gesteuert werden. Mit dem optionalen Command online steht ein leistungsfähiges Multimedia-System zur Wahl. Die klassischen Rundinstrumente und die runden Luftaustrittsdüsen sollen an Flugzeugturbinen erinnern. Das Dreispeichenlenkrad hat schon ab Basisausführung zwölf Funktionstasten. Die Vordersitze besitzen integrierte Kopfstützen und gewähren fast so guten Seitenhalt wie reinrassige Sportsitze. Zwar ist die neue A-Klasse als Fünfsitzer ausgewiesen, aber Illusionen sollte man sich nicht machen - drei Erwachsene sitzen sich dicht auf der Pelle. Der Kofferraum fasst 341 Liter und entspricht in etwa dem des Golf, mit umgeklappten Rücksitzlehnen sind es 1157 Liter.
„Die neue A-Klasse bietet den höchsten Sicherheitsstandard dieses Segments“, so Entwicklungschef Thomas Weber. Serie sind neben sieben Airbags die radargestützte Kollisionswarnung (Collision Prevention Assist) und der Müdigkeitswarner (Attention Assist). Weitere Assistenzsysteme, die ebenfalls bisher nur den größeren Baureihen zu Verfügung standen, sind nun auch für die A-Klasse bestellbar. Dazu gehören Totwinkel- und Spurhalteassistent, Schildererkennung und Parkassistent.
Drei Vierzylinder-Dieselmotoren mit 109, 136 und 170 PS und drei Vierzylinder-Benziner mit 122, 156 und 211 PS stehen zur Wahl. Alle besitzen Direkteinspritzung, Turboaufladung und Start-Stopp-Funktion. Gegenüber dem Vorgängern konnte bei allen der Verbrauch deutlich reduziert werden. Mit dem 109 PS starken A 180 CDI gelang es Mercedes, erstmals den Verbrauch auf 3,8 Liter/100 km und damit den CO2-Ausstoß auf 98 g/km zu senken. Mit diesem Modell, dem sparsamsten der Palette, beginnt auch die Preisliste - 23 978 Euro.
Inge Glanz, Auto+news, Foto: Mercedes-Benz