Peugeot setzt auf den Diesel Hybrid
Nach Überzeugung Peugeots gibt es keinen besseren Hybrid-Antrieb als die Kombination von Elektro- und Dieselmotor. Folglich wird der erste Voll-Hybrid der Franzosen, der 3008 HYbrid4 (Foto) an der Hinterachse von einem Elektro-, an der Vorderachse von einem Dieselmotor angetrieben. Gegenüber einem Benzin-Hybrid ist das CO2-Einsparpotential des Diesel 15 Prozent höher, so der Hersteller.
Beim Peugeot 3008 HYbrid4 bringt es der Diesel auf 163, der E-Motor auf 37 PS – zusammen also 200 Pferdestärken, was unter voller Ausnutzung für 191 km/h Spitze reicht. Die beiden Kraftquellen verfügen über keine mechanische Verbindung, sind aber elektronisch synchronisiert und können einzeln oder gemeinsam arbeiten. So ergibt sich daraus auch ein Vierradantrieb. Rein elektrisch soll der Hybrid-3008 etwa sechs Kilometer weit kommen.
Das Auto verfügt über eine automatisiertes Schaltgetriebe und ist mit vier Fahrprogrammen ausgestattet. „ZEV“ bedeutet rein elektrische Fahrt (abhängig vom Batterieladezustand). „4WD“ koppelt die beiden Antriebe zusammen. „Sport“ koppelt sie ebenfalls zusammen, lässt dazu die Getriebegänge höher ausdrehen und verkürzt die Schaltzeiten. So schafft das Auto die 100-km/h-Marke in 8,5 Sekunden.
Um aber die EG-Verbrauchswerte von 4,0 Liter (104 g/km CO2) nur annähernd zu erreichen, bedarf es keiner Beschleunigungsorgien sondern einer zarten Gaspedalbetätigung. Nur wenn der Elektromotor so oft wie möglich als einzige Antriebsquelle für Vortrieb sorgt, fährt man wirklich sparsam. Um höchstmögliche Rekuperation, also Energierückgewinnung durch Gaswegnehmen und Bremsen zu erreichen, ist ebenfalls eine spezielle, defensive und vorausschauende Fahrweise notwendig.
Thomas Bauch, Geschäftsführer der Peugeot Deutschland GmbH, sieht darin eine Herausforderung für den Verkauf. Da es keine staatlichen Anreize für Hybrid-Fahrzeuge gibt, sieht er Schwierigkeiten bei der Marktdurchdringung ohne entsprechende Kundeneinweisung. Deswegen werden die Verkäufer speziell geschult, um die sicherlich anspruchsvollen Käufer mit den Besonderheiten des Hybrid-Systems vertraut machen zu können. Die ersten 150 Käufer bekommen einen Gutschein für ein Spar-Fahrtraining des ADAC, das speziell auf den 3008 HYbrid4 zugeschnitten ist.
Das Auto kostet 34 150 Euro. 2000 Euro günstiger ist die so genannte 99-Gramm-Version. Die hat eine etwas abgemagerte Ausstattung (schmalere 16-Zoll-Räder, kein Glasdach bestellbar), ist deswegen leichter und 0,2 Liter sparsamer und unterschreitet so haarscharf die 100 g/km CO2-Grenze. Das ist vor allen Dingen für Länder wichtig, in denen die Firmenwagenbesteuerung direkt vom CO2-Ausstoß abhängt. In Deutschland werden jedoch voraussichtlich 75 Prozent der Verkäufe auf den 3008 HYbrid4 mit 104 g/km CO2 entfallen. Insgesamt rechnet man für das Jahr 2012 mit 1500 Zulassungen. Damit würde ein fünftel aller 3008 einen Hybrid-Antrieb haben.
Im April will Peugeot mit dem 508 RXH, einem Lifestyle-Kombi, das zweite HYbrid4-Modell präsentieren. Im Herbst folgt die 508 Limousine mit gleichem Diesel-Elektro-Antrieb.
Holger Glanz, Auto+news, Foto: Peugeot
Für mehr Infos: www.peugeot.de