Lexus F-Sport-Modelle: Sportlich und sparsam
Dass Lexus der Luxus-Ableger von Toyota ist, hat sich mittlerweile bis in den hintersten Winkel der Republik herumgesprochen. Schließlich machte die Marke mit dem großen L im Kühlergrill schon in den 80er-Jahren als Alternative zu den großen Limousinen von Mercedes, BMW und Audi von sich reden. Nicht so geläufig ist, dass Lexus auch Autos baut, die Käufer kompakter Sportlimousinen, wie den 3er-BMW, ins Grübeln bringen. Und erst recht nicht, dass Lexus auch BMW M3- oder AMG-Mercedes C 63-Käufer lockt.
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Lexus baut also auch supersportliche Autos. Das supersportlichste ist ohne Zweifel der LFA (Foto). Ein flacher Zweisitzer mit V10-Zylinder und 4,8 Liter Hubraum. Er schickt nicht weniger als 560 PS an die Hinterräder, treibt das Auto in 3,7 Sekunden auf 100 km/h und ist erst bei Tempo 325 km/h am Ende seiner Möglichkeiten. Der größtenteils aus karbonfaserverstärktem Kunststoff gefertigte Straßen-Renner errang beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring bereits einige Achtungserfolge. Kaufen kann man die 375 000 Euro teure Pretiose aber nicht mehr. Denn es wurden lediglich 500 Stück gebaut, die am Start schon ausverkauft waren. Lediglich 16 gingen nach Deutschland.
Kaufen kann man aber die so genannten Lexus F-Sport-Modelle. Sie heißen F, weil die Kurvenfolge des Fuji-Speedway, auf dem sie erprobt wurden, in etwa diesen Buchstaben nachzeichnet. Schon 2008 war mit dem Lexus IS F die erste Hochleistungs-Sportlimousine als Serienmodell erschienen. Acht Zylinder, fünf Liter Hubraum und 423 PS deuten an, womit man es hier zu tun hat. Ein Wolf im Schafspelz, dessen Vorwärtsdrang erst bei 270 km/h elektronisch eingebremst wird. Preis 70 600 Euro.
Nun ist aber Lexus nicht nur eine Luxus-Manufaktur, die auch extrem potente Kraftbolzen anbietet, sondern hauptsächlich eine Hybrid-Marke. Damit sie dadurch nicht in die Ecke des grün-korrekten Langweilers abdriftet, versucht sie eine Mischung aus Ökonomie und Sport. Folglich werden das kompakte Schrägheck-Auto CT 200h, die elegante Stufenheck-Limousine GS 450h und der luxuriöse SUV RX 450h, allesamt Vollhybriden, auch als F-Sport-Varianten angeboten. Leistungssteigerung ist damit aber nicht verbunden.
Den CT 200h treiben ein 1,8-Liter-Vierzylinder und ein Elektromotor an, die gemeinsam eine Systemleistung von 136 PS entwickeln. Er verbraucht laut Norm 3,8 Liter/100 km. Für den eigenständigen Auftritt als F-Sport (Verbrauch 4,1 Liter/100km) sorgen zahlreiche Änderungen. Die Palette reicht von stärker konturierten Seitenschwellern, über Wabeneinsätzen im Grill, größerem Frontspoiler bis zu dunkel getönten 17-Zoll-Leichtmetallrädern. Innen gibt es ein spezielles Sportlenkrad, Sportsitze, Leichtmetallpedale und einen schwarzen Dachhimmel. Ein Sportfahrwerk fehlt ebensowenig. Es hat eine straffere Feder- und Dämpferabstimmung und sogar ein Querdämpfersystem. Der CT 200h kostet als F-Sport 34 430 Euro.
Der GS 450h verfügt über einen 3,5-Liter-V6 nebst Elektromotor. Die maximale Systemleistung wird mit 345 PS, der Verbrauch mit 5,9 Liter/100 km angegeben. Die F-Sport-Version zeichnet sich durch einen eigenständigen Kühlergrill aus, hat größere Lufteinlässe in der Frontschürze, einen Heckspoiler, einen Heck-Diffusor in Graumetallic, exklusive 19-Zoll-Räder, elektrisch einstellbare Sportsitze, Leichtmetallpedale, einen schwarzen Dachhimmel und zahlreiche Leichtmetall-Applikationen im Innenraum. Das wichtigste ist jedoch nicht sichtbar. Als F-Sport besitzt der GS 450h ein adaptives Fahrwerk mit aktiver Hinterradlenkung und eine Lenkung mit variabler Übersetzung. 71 800 Euro werden dafür verlangt.
Der RX 450h braut mit einem 3,5-Liter-V6 und seinen beiden Elektromotoren (je einen an Vorder- und Hinterachse) eine Systemleistung von 299 PS zusammen. Laut Norm verbraucht er nur 6,3 Liter/100 km. Gleichzeitig mit der Einführung einer F-Sport-Variante erhielt er ein klassisches Facelift. Er trägt nun auch den typischen Diabolo-Kühlergrill der Marke, hat einen tiefer heruntergezogenen Frontspoiler und grau lackierte 19-Zoll-Leichtmetallräder. Neben der sportlichen Optik bietet er Sportsitze, Sportpedale und einen Dachhimmel in schwarzem Velours. Es gibt ein neues Navi, ein neues Lenkrad, einen neuen Instrumentenblock und verbesserte Bedienelemente. Sein Fahrwerk verfügt über ein Querdämpfer-System, das die Kurveneigung reduziert. Als F-Sport kostet der RX 450h die stolze Summe von 73 550 Euro.
Holger Glanz, Auto+news, Foto: Lexus