Ford: Mit neuem Dreizylinder zur Spitze
Ford hat einen neuen Dreizylinder-Motor entwickelt, mit dem sich die Kölner „regelrecht an die Spitze aller Wettbewerber katapultierten“, so Marketing- und Vertrieb-Geschäftsführer Wolfgang Booms. Er startet im Focus und wird später auch den C-Max und den B-Max (Foto) antreiben. Im Fiesta wird er mit dessen Facelift im Herbst ebenfalls eingeführt.
Der neue 1,0-Liter-EcoBoost-Motor wird in Köln produziert, wo man für die Modernisierung des Motorenwerkes 134 Millionen Euro investierte. Der mit nur einem Liter Hubraum ausgestattete Dreizylinder verfügt über Benzin-Direkteinspritzung und Turboaufladung und ist mit 100 und 125 PS erhältlich. Mit Norm-Verbrauchswerten von 4,8 bzw. 5,0 Liter entsprechend 109 bzw. 114 g/km CO2-Ausstoß weckt er berechtigte Hoffnungen auf genügsamen Umgang mit dem Treibstoff. Anlass dazu gibt auch das Start-Stopp-System.
Sowohl die 100-PS- als auch die 120-PS-Version überraschen bereits bei 1500 Umdrehungen mit 170 Nm. An Durchzugskraft fehlt es nicht. Bis jetzt ist der neue Dreizylinder nur im Focus zu erleben. Man darf gespannt sein, wie gut er den leichteren Fiesta bewegen wird. In der Regel sind Dreizylinder am rauen Klang zu identifizieren. Anders bei dem Ford-Motor. Ob drei oder vier Zylinder am Werk sind, ist akustisch nicht auszumachen. Über eine Leistungssteigerung denkt man bei Ford noch nach.
Ein wahrer Knauser ist auch der 1.6 TDCI Econetic des Ford Fiesta, der ab Juni auch im Focus zu finden sein wird. Mit Schaltempfehlungsanzeige sowie Start-Stopp- und Rekuperations-System verbraucht dieser 95-PS-Diesel laut Norm nur 3,3 Liter, entsprechend 87 g/km CO2 und macht den Fiesta zum sparsamsten Ford aller Zeiten. Schlagen wird ihn nur noch der Focus Electric, der 160 Kilometer Reichweite haben soll und Ende 2012 präsentiert wird.
Vorher noch, im September, wird der neue B-Max an den Start gehen, ein für Ford äußerst wichtiges Volumenmodell. Mit 4,05 Meter Außenlänge ist der neue Kompakt-SUV, den Ford als Multi Active Vehicle bezeichnet, nur elf Zentimeter länger als der Fiesta. Sein besonderes Merkmal sind die seitlichen Schiebetüren mit integrierten B-Säulen. Mit geöffneten Vordertüren ergibt sich eine komfortable Einstiegsbreite von 1,5 Meter. Der B-Max wird auch vom neuen 1,0-Liter-EcoBoost-Motor angetrieben und verbraucht mit 120 PS nur 4,9 Liter, entsprechend 114 g/km CO2. Der Vorverkauf hat schon begonnen. Der Startpreis liegt bei 15 950 Euro.
Premiere feiert im B-Max das Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford SYNC, das einen besonderen Notruf-Assistenten enthält. Nach einem Unfall alarmiert dieser die zuständigen Rettungskräfte in jeweiliger Landessprache und gibt die genaue Fahrzeug-Position an. Das geschieht über ein Bluetooth-Telefon der Passagiere.
Holger Glanz, Auto+news, Foto: Ford