16.3.2015
Citroen C4: Sanft geliftet und neues unter der Haube
Die Abkehr von zwanghafter Extravaganz tat Citroen offensichtlich gut. Der C4, dessen Design auch von fast jedem anderen Hersteller stammen könnte, wurde im französischen Mühlhausen in vier Jahren mehr als 450 000 Mal produziert. Jetzt hielten die Franzosen das Golf-Klasse-Mitglied reif für eine Überarbeitung.
Neue Frontscheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht und Rückleuchten, denen ein 3D-Effekt zugeschrieben wird, ließen das Blech unangetastet und sorgen dennoch für positive Akzente. Die Außenfarben wurden um zwei neue Grautöne ergänzt. Neu ist auch das schlüssellose Zugangs- und Startsystem. Neue Sitzbezüge, die zum Beispiel Rayados-Mistral oder Libéria-Gris heißen, bemühen sich um Auffrischung des Innenraumes. Der obere Teil der Armaturentafel beschreibt jetzt einen anderen Bogen und ist mit nachgiebigem Kunststoff bezogen. Ein neuer, sieben Zoll großer Berührungs-Bildschirm steuert das verbesserte Navigationssystem, sowie Radio und Telefon. Nach wie vor kann man den Fahrersitz mit Massagefunktion und elektrischer Lendenwirbelstütze bekommen. Das große Glasdach mit elektrischem Rollo war ebenfalls schon in der Aufpreisliste. Genau so wie der Totwinkelwarner, der Spur- und Notruf-Assistent und das statische Abbiegelicht.
Das Benzinmotoren erhielten Zuwachs durch den "Pure Tech" mit 130 PS, Stopp-Start-System und Automatikgetriebe, der laut Norm mit 16-Zoll-Rädern 4,9 Liter und mit 17-Zoll-Rädern 5,1 Liter/100 km verbrauchen soll. Er hat nur 1,2 Liter Hubraum und gehört zu einer im vergangenen Jahr eingeführten Generation von Dreizylinder-Motoren. Mit 230 Newtonmeter bei nur 1750 Umdrehungen verträgt er sich hervorragend mit der ebenfalls neu eingeführten Sechsstufenautomatik, die die Gangwechsel 40 Prozent schneller erledigt als das bisherige Vierstufenaggregat. Bei unserer Testfahrt rätselten wir, um es sich vielleicht um ein Doppelkupplungsgetriebe handelt. Sie ist jedoch eine ganz normale Wandlerautomatik. Mit diesem Antrieb ist der C4 ab 22 990 Euro erhältlich.
Die Dieselpalette wurde durch den Blue Hdi 120 ergänzt. Er leistet 120 PS und verfügt ebenfalls über ein Start-Stopp-System. Je nach Reifenausrüstung, 16 oder 17 Zoll, wird sein Normverbrauch mit 3,6 und 3,8 Liter 100 km angegeben. Auf unserer Testfahrt kamen wir auf 4,9 Liter. Der Diesel, ein Vierzylinder mit 1,6 Liter Hubraum, macht einen besonders guten Eindruck. Er ist leise und antrittsstark. Umso bedauerlicher, dass sich sein Sechsganggetriebe so hakelig schaltet. Als Blue Hdi 120 kostet das Auto ab 23 540 Euro.
Der C4 wird ausschließlich als Viertürer angeboten. Mit 4,33 Meter ist er eine Handbreit länger als der Golf, mit 408 Liter hat er einen 28 Liter größeren Kofferraum. Mit einer Vielzahl von Ablagefächern im Innenraum empfiehlt er sich als praktische Einkaufstasche und kompaktes Familienauto. Wie sich zeigt, ging Citroen bei der Modellpflege äußerst bedacht vor: nicht zu viele Veränderungen, um die bisherigen C4 nicht alt aussehen zu lassen. Nicht zu wenige, um potentiellen Käufern neue Anreize zu verschaffen. Mit den neuen Anreizen ging man allerdings fast zu sparsam um.
Holger Glanz, autoplusnews, Foto: Glanz
Für mehr Infos: www.citroen.de