13.6.2015
Renault Kadjar: Frischer Wind bei den Kompakt-SUVs
Bei Renault geht es Schlag auf Schlag. Erst ein brandneuer Espace, jetzt der Kompakt-SUV Kadjar. Speziell beim Kadjar muss man sich aber ein wenig wundern, warum Renault damit so lange gewartet hat. Mischt doch die Schwestermarke Nissan mit dem Qashqai schon seit geraumer Zeit recht erfolgreich im Geschäft der komfortablen Allradautos mit. Da lag es nahe, dass Renault sich Qashqai-Technik bedient und eine neue Karosse darum baut.
Mit 4,45 Meter Außenlänge ist der Kadjar
sieben Zentimeter länger als der Qashqai und positioniert sich gleichzeitig oberhalb des Renault Captur. Designchef Laurens van den Acker hat es geschafft, ein optisch reizvolles Gefährt auf die Räder zu stellen, das muskulös und kraftvoll aber nicht effektheischend wirkt. Hinter dem Lenkrad findet man sich auf Anhieb zurecht. Auch wenn das Tacho-Display in verschiedenen Ansichten wählbar ist - die futuristische Gestaltung des Espace-Cockpits hat man sich verkniffen. Platz ist nicht im Überfluss, aber ausreichend vorhanden. Schon wegen der hohen Sitzposition hat man einen guten Überblick. Der Kofferraum hat einen doppelten Boden und erstreckt sich über 472 bis 1478 Liter, wobei die hinteren Sitze per Hebelzug wie Taschenmesser zusammenklappen. Legt man noch die Beifahrersitzlehne um, lassen sich bis 2,56 Meter lange Utensilien verstauen.
Der Kadjar wird sowohl als reiner Fronttriebler als auch mit variablem Allradantrieb angeboten. Auf der Straße fährt er so komfortabel wie ein normaler Pkw. Trotz höherer Bodenfreiheit (20 cm) zeigt er keine übermäßige Kurvenneigung und ist sportlicher Fahrweise durchaus nicht abgeneigt. Im Gelände nimmt er es dank großer Böschungswinkel (vorn 18, hinten 28 Grad) auch mit sehr tiefen Furchen auf. Als Fronttriebler wird er von einer Traktionskontrolle unterstützt. Als Allradler stehen drei Antriebsarten zu Verfügung. Im AUTO-Modus treibt er nur die Vorderräder an und teilt je nach Bedarf den Hinterrädern einen Anteil zu (bis 50 Prozent). Im LOCK-Modus entsteht eine starre Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse wobei sich ab 40 km/h wieder der AUTO-Modus einschaltet. Wer absolut kein schwieriges Gelände vor sich hat und möglichst sparsam unterwegs ein will kann die ganz Geschichte auch komplett deaktivieren und fährt dann grundsätzlich mit Frontantrieb.
Zur Wahl steht ein 1,5-Liter-Diesel mit 110 PS als Fronttriebler, wahlweise mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Des weiteren ein 1,6-Liter-Diesel mit 130 PS, wahlweise mit Front- oder Allradantrieb, und zu guter Letzt ein 130-PS-Benziner mit 1,2 Liter Hubraum und Frontantrieb. Start-Stopp-System ist bei allen Motoren obligatorisch. Die Ausstattungsversionen gliedern sich in Life, Eperience und XMOD. Features wie Notbremsassistent, Spurhalte-Warner, Verkehrszeichenerkennung sind erst im XMOD an Bord. Die Preise beginnen bei 19 990 Euro und enden bei 33 490 Euro.
Holger Glanz, autoplusnews, Fotos: Renault
Für mehr Infos:
www.renault.de