Opel Adam: Kein Auto von der Stange
Bei einer ersten Probefahrt in der Altstadt von Lissabon stoppte der Fahrer eines vollbesetzten Linienbusses neben dem kleinen Stadtflitzer. Er wolle dieses Auto unbedingt kaufen, sagte er und zeigte auf den Opel Adam. Der kleine Opel ist mit 3,70 Meter Länge wie geschaffen für den quirligen Großstadtverkehr und besticht schon auf den ersten Blick durch sein frisches Design und – wie man sieht – er begeistert spontan.
Ein freundliches Gesicht mit lachenden Grillwinkeln und ein scheinbar schwebendes Dach haben alle Adam. Dann aber beginnt die Qual der Wahl: zwölf Karosseriefarben können mit drei kontrastierenden Dachfarben und einem Panorama-Sonnendach kombiniert werden. Neben dem Basismodell (ab 11 500 Euro) gibt es noch drei Ausstattungsrichtungen: Jam (ab 13 400 Euro) gilt als trendy und funky, Glam (ab 14 090 Euro) als elegant, und schließlich Slam (ab 14 290 Euro) als sportlich. Weitere Individualisierung ist möglich. Man kann sich zwischen 31 Rad-/Felgen-Designvarianten entscheiden. Für den Innenraum stehen vier Grundfarben, 15 Sitzmuster, 19 Dekorversionen (zwei mit LEDs hinterleuchtet) und sechs unterschiedliche Dachhimmel zur Wahl. Selbst ein blauer Himmel mit weißen Wölkchen und leuchtenden Sternen ist bestellbar. So was gibt es sonst nur bei Rolls Royce. Dort kostet es fast so viel wie bei Opel ein ganzer Adam.
Materialien und Verarbeitung wirken hochwertig und solide. Vorne herrscht kein Platzmangel, hinten ist es allerdings eng. Mehr als zwei Fondpassagiere sind nicht möglich. Der 170 Liter große Kofferraum fasst gerade mal zwei Bordcases. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, erweitert sich das Ladevolumen auf 663 Liter.
Grundsätzlich sind sechs Airbags, ESP, Berganfahr-Assistent und eine geschwindigkeitsabhängige Servolenkung an Bord. Ausstattungsabhängig sind Klimaanlage, Klimaautomatik, Bordcomputer, LED-Tagfahrlicht und eine höhen- und weitenverstellbare Lenksäule. Für 300 Euro gibt es das IntelliLink-System, das kabellos über Bluetooth oder per Kabel über den USB-Anschluss Smartphone-Inhalte auf einen 7-Zoll-Touchscreen überträgt. Es verfügt über Funktionen wie automatische Musikerkennung, Freisprecheinrichtung mittels Bluetooth-Schnittstelle, Foto- und Video-Wiedergabe sowie Navigation in Verbindung mit der BringGo-App. Auch der von anderen Opel-Modellen bekannte und überaus praktische Fahrradträger Flexfix (590 Euro) kann bestellt werden. Mit einem Parkassistenten (580 Euro) erkennt der Adam Längs- und Quer-Parklücken und rangiert automatisch hinein.
Drei bekannte Benzinmotoren stehen zur Wahl: 1,2 Liter/70 PS, 1,4 Liter/87 PS und 1,4 Liter/100 PS. Der Normverbrauch liegt zwischen 5,3 und 5,5 Liter/100 km, die CO2-Emission zwischen 124 und129 g/km. Mit Start-Stopp-System (355 Euro) werden 5,0 bzw. 5,1 genannt. Schade, dass Opel diese gerade im Stadtverkehr so sinnvolle Einrichtung dem Adam nicht serienmäßig mit gibt.
Der Adam wurde in Rüsselsheim entwickelt und wird im Opel-Werk Eisenach gebaut. Ein durch und durch deutsches Auto also - das aber laut Opel nicht deutsch, sondern englisch, nämlich Ädäm, ausgesprochen werden soll.
Inge Glanz, Autoplusnews, Foto: Opel
Für mehr Infos:
www.opel.de