Land Rover Freelander mit Frontantrieb
Alle Kraft nach vorn
Land Rover. Da denkt jeder erst mal an knorrige Abenteuerautos für den Einsatz in Busch und Steppe. Oder haben Sie schon mal in einem Film über die Serengeti ein anderes Fahrzeug als den Defender zu Gesicht bekommen?
Land Rover baut seit vielen Jahren neben Luxusallradlern wie den Range Rover aber auch Autos wie den Freelander. Ebenfalls mit Allradantrieb, ebenfalls komfortabel, aber längst nicht so abgehoben. Mehr ein SUV als ein Geländewagen. 2010 wurden weltweit 54 833 Freelander abgesetzt, 21,3 Prozent mehr als 2009.
Jetzt versucht die Marke den Kundenkreis des Freelander noch zu erweitern, indem sie das Auto auch ohne Allradantrieb anbietet. Sie stützt sich dabei auf die Tatsache, dass 23 Prozent der SUVs in Europa (in Deutschland 33 Prozent) als zweiradgetriebene Autos gekauft werden. Prominentes Beispiel ist der VW Tiguan.
Damit ist die Marke über ihren Schatten gesprungen, was dem Kunden, der nie einen Anhänger an den Haken nehmen muss, nie abseits asphaltierter Straßen unterwegs ist und nicht auf einer Hochalm wohnt, völlig schnuppe sein kann. Er spart beim Kauf des Fronttrieblers 1800 Euro, erhält aber außer vier angetriebene Räder alle vom Freelander gewohnten Annehmlichkeiten.
Dazu gehört der 2,2 Liter große Turbodiesel mit 150 PS, der mit variablem Turbolader, Bremsenergie-Rückgewinnung, Start-Stopp-System und Sechsganggetriebe laut Norm glatte 6,0 Liter/100 km verbraucht. Weil der Allradstrang fehlt, ist der Freelander zwar 75 Kilogramm leichter, aber mit 1710 Kilogramm noch kein Leichtgewicht. Die 6,0 Liter (mit Allrad 6,2) sollte man darum nicht so genau nehmen. Realistischer sind acht und mehr.
Auch mit Frontantrieb darf der Freelander zwei Tonnen schleppen. Im Grundpreis von 28 200 Euro sind Bergabfahrhilfe, Stabilitätskontrolle, Traktionskontrolle, Kurvenbremskontrolle und Wankneigungskontrolle enthalten. Für Klimaanlage, CD-Player, Bodcomputer, Leichtmetallräder, elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung muss ebenfalls nichts extra bezahlt werden. Richtig Komfort bietet aber erst die 3000 Euro teurere S-Ausstattung, die außer Tempomat, Zweizonen-Klimaautomatik und anderen Annehmlichkeiten auch ein aufwändiges Audio-System enthält.
In den Fahrleistungswerten unterscheiden sich Front- und Allrad-Freelander nicht. Beide sprinten laut Werk in 11,7 Sekunden auf 100 km/h und schaffen 181 km/h Spitze.
Fürs Modelljahr 2011 erhielt der Freelander ein paar kosmetische Veränderungen an Bug und Heck. Die Farbpalette wurde erweitert. Innen gibt es neue Sitzbezüge und besser ablesbare (aber immer noch zu dunkle) Instrumente.
Holger Glanz, Auto+news, Foto: Land Rover
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