19. 11. 2017
German Masters: Weltmeisterliches Duell
Spannender Höhepunkt des Internationalen Reitturnier German Masters in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle (15. bis 19. November) waren abermals die rasanten Fahrten der Vierspänner beim Zeit-Hindernisfahren. Der mehrmalige Welt- und Europameister Ijsbrand Chardon (56) aus den Niederlanden und der Weltranglisten-Erste Boyd Exell (45) aus Australien waren die Favoriten. Am Freitag ging es um den Preis der Firma iWest und am Samstag beim DB Schenker German Masters um eine Wertungsprüfung für den Weltcup im Fahren 2017/18. An beiden Tagen gewann Boyd Exell vor Ijsbrand Chardon, obwohl auch der schnelle Australier nicht ohne Fehler blieb. Für ihn ist es der sechste Sieg in Stuttgart. Der einzige Deutsche, Georg von Stein (45), erreichte einen vierten und einen respektablen dritten Platz. Der Amerikaner Chester Weber (42), der erstmals eine Hallensaison bestreitet, belegte Platz drei und vier. Weitere Teilnehmer waren der Belgier Edouard Simonet (28) und der Franzose Benjamin Aillaud (41).
Der Parcours enthielt wie in jedem Jahr mehrere Tore, eine Brücke und zwei Labyrinthe. Neu hinzugekommen war eine Wasserdurchfahrt, die für spektakuläre Momente sorgte. Jedes Hindernis ist von zwei Kegeln begrenzt auf denen jeweils ein Ball liegt. Fällt ein Ball, kassiert das Gespann fünf Sekunden Strafzeit. Neben Wendigkeit und Tempo ist hier vor allem Präzision gefragt. Hohe Konzentration und ein uneingeschränktes Vertrauensverhältnis zwischen Fahrer und Pferden sind absolute Voraussetzung.
Und starke Nerven, denn in der Halle herrscht zeitweise ein ohrenbetäubender Lärm. Die Pferde dürfen sich von dröhnender Musikbeschallung und den anfeuernden Pfiffen des Publikums aber nicht ablenken lassen. Ihre feinfühliger Aufmerksamkeit trotz fast jahrmarktmässiger Atmosphäre ruft bei Kennern der Szene stets ein Gänsehaut-Gefühl hervor.
Inge Glanz, autoplusnews, Foto: Silke Achelis