10.4.2019
Neuer Kia e-Soul: Enormer Reichweiten-Zuwachs
Sollte es einen Preis für die Marke geben, welche der Elektromobilität besonderen Schub verleiht, käme Kia in die erste Wahl. Bestes Beispiel für diese These: der neue Kia Soul. Die dritte Generation des charakterstarken Crossover, der gerade zu den Händlern rollt, ist ausschließlich mit Elektroantrieb zu haben. Folglich heißt er jetzt Kia e-Soul.
Mit Elektroantrieb gab es den Soul, der nun dank neuer Front- und Heckschürzen in der Länge fünf Zentimter zulegte, schon bisher. Seine Reichweite wurde mit 250 Kilometer angegeben, was nicht gerade zu Begeisterungsstürmen führte. Jetzt wird eine Reichweite von 452 Kilometer genannt - im Cityzyklus dank mehrerer Rekuperierungsstufen sogar 648 Kilometer. Selbst wenn es in der Praxis vielleicht zwanzig Prozent weniger sein sollte ist das schon mal ein Wort. Allerdings gelten diese Angaben allein für den stärksten und teuersten Kia e-Soul mit 64-kWh-Batterie und 150 kW (204 PS) zu 37 790 Euro in Grundausstattung. Für das Einstiegsmodell mit 39,2-kWh-Batterie und 100 kW (136 PS), das es ab 33 990 Euro gibt, werden lediglich 276 bzw. 407 Kilometer genannt. Den Verbrauch gibt Kia mit 15,6 bzw 15,7 kWh pro100 Kilometer an.
Elektroautos sind naturgemäß excellente Sprinter. Mit 7,9 bzw. 9,9 Sekunden von Null auf Hundert sind beide nicht nur besonders leise, sondern trotz 1,7 bis 1,8 Tonnen Leergewicht auch besonders spritzig. Auf der Autobahn wurde der Agilität aber eine natürliche Grenze gesetzt. Bei 157 bzw.167 km/h ist Schluss. Wie schnell die Reichweite bei Dauervollgas auf ein Minimum sinken würde, mag man sich gar nicht ausmalen. Wermutstropfen ist wie bei allen Elektroautos auch noch die Ladezeit. An einer Schnellladestation mit 100 kW soll es in knapp einer Stunde auf 80 Prozent gehen. An den meisten kommunalen Ladesäulen oder Haussteckdosen muss man sich aber ungleich länger in Geduld üben. Zuhause kann es bis zu 31 Stunden dauern.
Die teuerste Soul-Version (Spirit mit 150 kW/204 PS) verlangt 43 190 Euro vom Käufer und ist neben Navi, Telematik- und Soundsystem, adaptivem Tempomat, Parksensoren, Head-up-Display, Sitz- und Lenkradheizung, Spurwechselassistent, Querverkehrs- und Totwinkelwarner auch mit einem Vorheizsystem für die Batterie und einer Wärmepumpe für die Innenraumheizung ausgestattet. Einen gut bemessenen Kofferraum (315 bis 1339 Liter), viel Platz auch für Fondpassagiere und ein gut abgestimmtes Fahrwerk zeichnet schon die Basisversion aus.
Bei allen drei Ausstattungsversionen (Edition 7, Vision, Spirit) ist allein Silbermetallic Serie. Alle anderen Farben kosten 590 bis 790, Kontrastfarben sogar bis 890 Euro Aufpreis. Eine Heim-Ladestation bietet Kia ebenfalls an: 799 Euro zuzüglich Montage. Gewiss kann man davon ausgehen, dass der neue Kia e-Soul seinen Weg machen wird. Nicht zuletzt dürften die Siebenjahresgarantie (max. 150 000 km) auf Fahrzeug und Batterie daran Anteil haben. Schon 2018 hatte in Deutschland jeder achte verkaufte Kia einen teil- oder vollelektrischen Antrieb.
Holger Glanz, autoplusnews, Fotos: Kia