17.4.2015
VW T6: Neu, aber keiner guckt hin
Never change a winning team. Nach diesem Motto zu handeln, ist oft nicht das schlechteste. VW muss es irgendwie im Hinterkopf gehabt haben, als man den Nachfolger des T5 kreierte, der folgerichtig T6 genannt wird und am vorläufigen Endpunkt einer Modellreihe steht, deren Urvater der legendäre VW Bus ist.
Von VW Bus spricht man schon lange nicht mehr, Multivan, Caravelle und Transporter nennt sich das traditionell kastenförmige Allroundtalent, das einst eine Alleinstellung hatte und sich heute mit potenten Konkurrenten wie der Mercedes V-Klasse messen muss. Wer den T6 erblickt muss schon genau hinsehen, um die Unterschiede zum T5 zu erkennen. Am schwierigsten ist das am Heck. Heckfenster, Rückleuchten, Kennzeichenposition und Türgriff sitzen da, wo sie immer saßen. Das ist fast logisch, aber sie haben sich in Größe und Form ebenfalls nur minimal verändert. Die Rückleuchten vertrauen nun auf LED-Technik. Die Seitenpartie des nach wie vor kastenförmigen und vorn abgeschrägten Fahrzeugs sieht aus wie eh und je, wenn auch die von vorn nach hinten verlaufende Lichtkante deutlich markanter ist. Das Aha-Erlebnis bietet erst die Front. Ein breiter Kühlergrill mit quer verlaufenden Chromleisten, ein ebenso breiter, durch den Kennzeichenträger unterteilter Lufteinlass darunter, das Ganze ein wenig zugespitzt – wer den neuen Passat kennt, weiß, wovon die Rede ist. Aber dennoch: ein neues Gesicht.
Die Außenlänge blieb bei 4,89 Meter, die Breite bei 1,90 Meter, weswegen mit den gleichen Innenraumverhältnissen gerechnet werden muss. Auch das Cockpit-Layout wurde nicht wesentlich verändert, wenn auch nun mit der jüngsten Infotainment-Technik versehen. Das Multifunktionslenkrad hat man schon im Golf gesehen. Die Sitzkonfiguration ist auch nicht sensationell neu. Hinter den Fahrersitzen lässt sich wählen zwischen fünf verschiebbaren Einzelsitzen und zwei Einzelsitzen mit Dreier-Bank. Der Ausbau des Gestühls ist einfacher als bisher. Bis auf die Rückbank. Will man sie nur verschieben, ist es aber nicht mehr nötig, ihre Lehne umzuklappen.
Wichtiger sind allerdings die jetzt verfügbaren Assistenzsysteme für den T6. Kollisionswarner mit City-Notbremssystem, Abstandstempomat, auch LED-Scheinwerfer sind nun bestellbar. Auch das Motorenangebot ist reichhaltig. Den 2,0-Liter-Diesel gibt es mit 84, 102, 150 und 204 PS. Den 2,0-Liter-Benziner mit 150 und 204 PS. Alle Motoren sollen rund einen Liter sparsamer sein als bisher. Die Preise reichen von 29 952 bis 64 665 Euro. Doppelkupplungsgetriebe kosten 2338 Euro, Allradantrieb 3336 Euro.
Inge Glanz, autoplusnews, Fotos: VWN
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