Toyota: Mehr Verve für den Verso
Toyota bringt Mitte April den facegelifteten Verso auf den Markt und hofft, 2013 noch 8200 Einheiten verkaufen zu können. Das werden die Japaner wohl auch schaffen. Denn das einzig Unpassende an diesem Auto ist sein Name. Weil es bei Toyota schon viele Modelle mit der Zusatzbezeichnung Verso gab (zum Beispiel Yaris Verso, Corolla Verso) weiß nicht jeder mit dem Modell, das schlicht Toyota Verso heißt, was anzufangen. Dass es sogar noch einen Verso-S gibt, der mit dem hier beschriebenen Modell nichts zu tun hat, macht die Sache nicht besser.
Der Verso gehört in die Kategorie VW Touran, Opel Zafira oder Mazda 5 und ist mit jetzt 4,46 Meter Länge (zwei Zentimeter länger als bisher) ein typischer Kompakt-Van. Auf Wunsch und gegen Aufpreis (650 Euro) hat er sieben statt fünf Sitze. Auch die zweite und dritte Reihe besteht aus Einzelsitzen, die sich allesamt ohne umständlichen Kopfstützen-Ausbau umklappen lassen. Laut Produktmanagerin Veronika Stankewitz zählt das „Toyota-Easy-Flat-System“ zu den variabelsten auf dem Markt. Es ermöglicht bis zu 32 Sitzkonfigurationen, Längsverschiebbarkeit der zweiten Reihe, Armlehnen und Klapptische in den Sitzlehnen inklusive.
Ein Facelift wäre kein Facelift, wenn man nicht die Frontpartie unübersehbar verändert hätte. Der Verso soll damit eindeutig mehr Eindruck schinden. Er greift jetzt mit einem riesigen trapezförmigen Lufteinlass nach dem Fahrtwind, kneift die Augen grimmiger zusammen und drückt das Toyota-Emblem wie eine geschlossene Faust nach vorn. Vergleichsweise dezent veränderte sich dagegen das Heck: Querleiste mit Markenlogo, kleiner Diffusor unter der Heckschürze, Farbänderung der Rückleuchten – das war´s schon.
Ähnlich wie an der Heckpartie fallen die Veränderungen im Innenraum hauptsächlich Besitzern des bisherigen Verso auf. Sie stehen unter dem Motto: Verbesserung der wahrnehmbaren Qualität, Bedienungserleichterung und besser ablesbare Instrumente. Die Sitzwangen bieten jetzt mehr Seitenhalt und tragen glattflächigere, langlebigere Bezüge, die Türverkleidungen sind sogar mit Leder versehen. In der höchsten Ausstattungsstufe tragen auch die Sitzwangen Tierhaut.
Was man nicht sieht sind die Veränderungen unter dem Blech. Sie sollen zur Geräusch- und Vibrationsreduzierung beitragen, das Lenkverhalten verbessern, den Federungs- und Abrollkomfort erhöhen und im Falle des überarbeiteten 2,0-Liter-Diesel mit 124 PS auch zur Verbrauchssenkung beitragen. Er bekam einen neuen Turbolader mit variabler Schaufelgeometrie, ist mit einem Rußpartikelfilter ausgerüstet und Euro-5-konform. Mit auf 129 g/km reduzierter CO2-Emission sank sein Durchschnittsverbrauch um 0,7 auf 4,9 Liter/100 km. Insgesamt zur Wahl stehen drei Diesel- und zwei Benzinmotoren.
Die Preise beginnen bei 21 150 Euro für den 1,6-Liter-Benziner mit 132 PS in Basisausstattung und enden bei
32 750 Euro für den 2,2-Liter-Diesel mit 177 PS in Top-Ausstattung. Egal mit welcher Motorisierung und Ausstattung. Der Verso ist ein sehr handliches Fahrzeug mit angenehmer Sitzposition, leichtgängiger und dennoch präziser Lenkung, feinfühlig abgestimmtem Fahrwerk und guter Rundumsicht. Dass er sich dank seines flexiblen und variablen Innenraums als Familienauto empfiehlt, versteht sich von selbst. Als Fünfsitzer verfügt er über 484 Liter Kofferraum, als Siebensitzer sind es allerdings nur bescheidene 178 Liter. Ist die letzte Sitzreihe im Boden versenkt, kann jedoch auch der siebensitzige Verso mit immerhin 440 Liter Stauraum dienen.
Holger Glanz, Autoplusnews, Fotos: Toyota