Durch den Klimawandel wird es wärmer und es wird immer häufiger extreme Wetterlagen geben - lang anhaltende Trockenheit, Starkregen, Starkschneefälle und andauernde Kältewellen. Nördlich des Alpenkamms versinken weite Gebiete Bayerns und Österreichs von Jahr zu Jahr häufiger im Schnee. In solchen Situationen zeigt sich wie gut der Winterdienst aufgestellt ist. Dazu gehören nicht nur effektive Einsatzfahrzeuge, sondern auch exakte Wettervorhersagen durch erfahrene Meteorologen.
Das Verkehrsaufkommen auf den deutschen Strassen wächst stetig. Einer Prognose zufolge steigt der Personenverkehr im Zeitraum 2010 bis 2030 um zwölf Prozent, der Strassengüterverkehr sogar um 39 Prozent. Überlastung, Störungen und Staus sind die logische Folge. Fraglos wird ein effektiver Winterdienst immer wichtiger.
"Effizient und umweltverträglich ist das Versprühen von Salzlösung, die punktgenau ausgebracht wird und sofort zur Wirkung kommen kann", führt Prof. Dr.-Ing. Thorsten Cypra bei einem Seminar des Verbandes der Kali- und Salzindustrie e.V. aus. Der oft verwendete Splitt wirkt abstumpfend bei Schneeglätte und Eis. Aber er ist weniger umweltfreundlich und muss am Ende der Kälteperiode wieder eingesammelt werden.
Im städtischen Bereich verändert sich das Mobilitätsverhalten. Immer mehr Menschen steigen aufs Rad um. Pedelecs und E-Bikes spielen eine große Rolle. Der Radverkehr macht zum Beispiel in Karlsruhe 25 Prozent, in Freiburg gar 34 Prozent aus. Im Winter reduziert er sich freilich um etwa die Hälfte.
Die Kommunen, die überall mit neuen Radwegen und mit weiterführenden Konzepten den Radverkehr fördern, müssen auch im Winter für freie Radwege sorgen. Der Winterdienst muss verkehrswichtige Radwege durchgängig nutzbar machen und darf nicht etwa, wie häufig geschieht, den Schnee von der Strasse auf den Radweg schieben.
Für separate Radwege gibt es sogar spezielle Schmalspurfahrzeuge mit Kehrbesen. Auf Radwegen ist Splitt fehl am Platz. Radfahrer können darauf ausrutschen oder sich die Reifen beschädigen. Analysen verschiedener Institute haben herausgefunden, dass bei winterlichen Verhältnissen etwa doppelt so viele Radfahrer verunfallen wie bei normaler Witterung.
Inge Glanz, autoplusnews, Foto: VKS