Grand Prix de France Historique:
Mekka des historischen Motorsports
Rot war die Zeit: Ferrari-Formel-1 aus drei Generationen. Vorn Niki Laudas Siegerauto von 1974
Tyrrell-Formel 1 von 1982
Formel 1-Legenden: Alain Prost und Jean Alesi beim Grand Prix de France Historique
Arrows-Formel 1 von 1983
Formel 1 aus 1974, Trojan T103 mit großer Lufthutze
Formel 1 beim freien Training in Paul Ricard, alle vor Jahrgang 1985
Osella-Formel 1 von 1981
Der Ende April diesen Jahres zum sechsten Mal stattfindende "Grand Prix de France Historique" auf dem Circuit Paul Ricard war ein absolutes Highlight für Freunde des historischen Motorsports. Ein Augenschmaus für Freaks, die das goldene Zeitalter der Formel 1 noch einmal erleben wollten. Für solche, die sich am Klang der alten Cosworth-V8-Triebwerke erfreuten, sicher auch ein Ohrenschmaus. Weit über 30 Monoposto, sei es Williams, Brabham, Tyrrell, Arrows, Ligier, Lotus, McLaren, Shadow, March oder Penske, tummelten sich auf der südfranzösischen Rennstrecke nahe Le Castellet, unweit Marseille. Wegen ihrer großzügigen Auslaufzonen zählt sie zu den besonders sicheren Kursen.
Bezeichnend für das Event, das in drei Tagen 90 000 Zuschauer anlockte, ist der freie Fahrerlagerzugang. Selbst das Grid dürfen die Fans zeitweise betreten. Hier kamen sie nicht nur den Rennautos sehr nahe, sondern auch Fahrern, die einst darin Gas gegeben hatten. Etwa zehn ehemalige Formel-1-Piloten stellten sich Autogramm- und Fotowünschen. Darunter nicht nur Franzosen wie Jean Alesi, Alain Prost und René Arnoux sondern auch der Belgier Jacky Ickx und nicht zuletzt Gerhard Berger. Der Österreicher war nach Paul Ricard gekommen, um die Erinnerung an seinen vor dreißig Jahren verunglückten Teamkollegen Ayrton Senna wach zu halten. Er drehte in dessen Weltmeisterauto McLaren MP4/6 Honda einige Runden, die allerdings wegen des Defektteufels nicht ganz reibungslos verliefen.
Noch nicht zu den Legenden dieser Zeit zählte der Deutsche Wolfgang Kaufmann. Aber da er das Rennen der Formel 2 der Jahrgänge 1967 bis 1978 gewann, wurde man auf ihn aufmerksam. Sein Rennauto: ein March 782 aus dem Jahre 1978. Weiterhin wurde Deutschland durch den Ferrari GT Club vertreten. Hier stritten zehn Ferrari GT3 und Challenge Evo in zehn Runden um den Sieg.
Des weiteren wurden die Zuschauer von den Rennen der Formel 3, der Sportprototypen und der Lotus 7 Trophée unterhalten. Die Lotus 7 Trophée, angereichert von ein paar Caterham, trat mit mehr als 40 Autos der Jahre 1957 bis 1973 an. Sie sorgt auch in der französischen "Historic Tour" für spannende und spektakuläre Rennen. Die "Historic Tour" findet in diesem Jahr in Dijon (3. bis 5. Mai), Charade (31. Mai bis 2. Juni), Magny Cours (5. bis 7. Juli), Nogaro (6. bis 8. September), und in Val de Vienne (18. bis 20. Oktober) statt. Ein Gastspiel geben die Lotus 7 auch beim Dijon Motors Cup (4. bis 6. Oktober).
Holger Glanz, Inge Glanz (Fotos) autoplusnews