Porsche Sports Cup in Spa Francorchamps: Volle Startfelder auf legendärer Rennstrecke
Unmittelbar nach dem Start geht es durch die l'Eau Rouge, eine der berühmt-berüchtigsten Kurven im Rennkalender

Kurz vor dem Start zum zweiten GT3-Rennen: Der Trainingsschnellste und spätere Sieger Felix Neuhofer führt das Feld durch die Schikane. Gefolgt von 26 weiteren 911 GT3-Cup und 911 GT3 R.
Die Schikane bot immer wieder herrliche Ausbrems- und Beschleunigungsduelle
In Spa Franchorchamps wurde am zweiten Septemberwochenende der vorletzte Lauf zum diesjährigen Porsche Sports Cup ausgetragen. Nach Hockenheim, Nürburgring, Spielberg und Oschersleben steht nach Spa nur noch das Rennen am Hockenheimring am 12./13. Oktober im Kalender.
Der Porsche Sports Cup besteht seit 20 Jahren und gilt als erfolgreichste Kunden- und Clubsport-Rennserie. Neben reinen Rennfahrzeugen finden auch straßenzugelassene Porsche ein Betätigungsfeld. Je nach dem in welchen Klassen man an den Start geht, ist eine Rennfahrerlizenz notwendig oder aber lediglich ein Führerschein. Einen besseren Einstieg in den Motorsport oder nur die Möglichkeit hineinzuschnuppern, gibt es kaum. Angefangen von Fahrten hinter einem Instruktor ("Introduction to Racetrack"), über Gleichmäßigkeitsprüfungen ("Drivers Competition") bis hin zu den Markenpokalen reicht das Startangebot.
Natürlich sind die Markenpokale, die in reinen Sprintrennen ausgefahren werden, das Salz in der Suppe. Hier geben sich superstarke GT3- und GT4-Fahrzeuge ein Stelldichein. Die Fahrer sind mit entsprechenden Lizenzen ausgestattet und alles andere als Geenhorns.Wer mit einem reichlich über 525 PS starken Porsche GT3 RS die berühmt-berüchtigte l'Eau Rouge in Spa hinaufschießt, sollte das auch nicht sein.
Und so wird auch der als harmlos vermutete Porsche Sports Cup zum rennsportlichen Hochglanz-Ereignis. Noch dazu, da der rund sieben Kilometer lange Spa-Rundkurs alles andere als harmlos ist. Bergauf- und Bergabpassagen, pfeilgerade Vollgasabschnitte, talabwärts führende Kehren und langgezogene Mutkurven lösen einander ab. Hier ging der Stern des späteren Superstars Michael Schumacher auf und hier kam es zum tragischen Ende des Supertalents Stefan Bellof.
Spa ist eine Rennstrecke mit einem engen, verstuften Fahrerlager ähnlich dem Charade Kurs bei Clermond Ferrand. Vor dem berühmten l'Eau-Rouge-Bergauf-Geschlängel gibt es eine ungewöhlich enge Spitzkehre am Ende der Start- und Zielgeraden. Mit modernen Retortenkursen ist Spa nicht zu vergleichen. Wohl aber mit der Nordschleife des Nürburgrings, die den Zuschauern ebensogute Einblicke gewährt.
Eine Nennung zum Porsche Sports Cup nimmt der Promotor Hegersport GmbH in Essen entgegen. DTM-Legende Altfrid Heger gehört zu den Geschäftsführern. Dass sich der Cup steigenden Zuspruchs erfreut, beweisen die Starterfelder. Spa sah nicht weniger als 26 GT4 und 27 GT3 am Start. 42 Fahrer mit nationaler C-Lizenz starteten bei den Clubsport-Einstiegsserien "Drivers Competition" und "Drivers Competition Pro" auf straßenzugelassenen Fahrzeugen. Und in der "Sprint Challenge Classic " traten immerhin noch elf Teilnehmer auf Porsche 911 Cup 993 und 964 an.
Holger Glanz, autoplusnews (Text und Fotos) 2024
Die Drivers Competition Pro ist eine Gleichmäßigkeitsprüfung.
Hier: Tanja Kraus aus Leonberg in einem 911 GT3 RS
Unten:
Auch in der GT3 Sprint Challenge wurde mit zarter Hand ins
Lenkrad gegeriffen: Alexandra Vateva aus Sofia, Bulgarien