9.8.2021
Historic Tour in Dijon
Kampf der Zwerge: Autobianchi gegen NSU TT, Mini und Abarth
Die Lotus Seven machen ein besonders großes Starterfeld aus
"Historic Tour" ist eine französische Serie für historische Rennautos. Die Serie findet auf fünf Rennstrecken in unserem westlichen Nachbarland statt: Albi, Dijon-Prenois, Val de Vienne südlich von Poitiers, Charade bei Clermond Ferrand und Ledonon unweit von Nimes.
Besonders großen Zuspruch findet alljährlich der Lauf in Dijon-Prenois, in diesem Jahr am 6. bis 8. August. Die Rennstrecke war in den siebziger und achtziger Jahren fester Termin im Formel 1-Kalender. Die Historic Tour-Serie ist ein Querschnitt des Automobilsports der 60er bis 90er-Jahre: Tourenwagen, Formelwagen, Sport-Prototypen, Autos aus Markenpokalen und spezielle Rennserien wie der Roadster Pro Cup für Mazda MX 5 geben sich ein Stelldichein. Ein besonders großes Starterfeld tritt zum Rennen der Lotus Seven und ihrer Caterham-Varianten an.
Aus deutscher Sicht am interessantesten war in diesem Jahr in Dijon die "Trophee Maxi 1300 & KdZ". KdZ bedeutet nichts weiter als Kampf der Zwerge. Etwa 25 Autos traten in zwei Rennen dazu an - Austin Mini, NSU TT, Fiat 128 und 127, Simca Rallye und nicht zuletzt einige Fiat Abarth als 1000 TCR und 695. Die KdZ-Autos bestreiten das Rennen der 1300-Klasse und werden gesondert gewertet. Elf ihrer Fahrer kamen aus Deutschland.
Den ersten Lauf gewann der Franzose Enzo Thiefain auf einem Austin Mini Cooper S von 1968. Bester Deutsche war der Fiat Abarth-Pilot Hubert Nagl. Er erreichte Platz fünf. Sein 1000 TCR stammte ebenfalls aus dem Jahr 1968.
Gleich mit drei Fahrzeugen angereist war das Familienteam Vizza aus dem rheinischen Langenfeld. Wegen eines Defekts an der Vorderachse konnte Vater Carlo seinem Abarth 695 beim ersten Lauf nicht an den Start bringen. Ähnlich ging es Sohn Nico mit seinem Fiat 127, der mit Öldruckmangel Probleme machte. Manuel Vizza hingegen schaffte mit seinem Abarth 695 den 13. Platz des ersten Laufes. Die Abarth 695 fahren mit etwa 67 PS, sind etwa 520 kg schwer und haben gegen die NSU TT nur geringe Chancen. Dennoch gelang es Manuel Vizza, vor Patrick Hugo zu bleiben, der mit seinem NSU TT auf Platz 14 landete.
Der Franzose Enzo Thiefain, der die KdZ- Wertung gewann, wurde auch Gesamtsieger des ersten Laufes. Im
zweiten Lauf musste er sich seinem Landsmann Philippe Gandini auf einem Auto der 1300er-Klasse, einem Mini Jem GT, geschlagen geben.
Die KdZ-Klasse gewann der Schweizer Gregor Nick auf einem Rover Mini. Der Deutsche Hubert Nagl, im ersten Lauf fünfter sowohl der Gesamt- als auch der KdZ-Wertung, landete abgeschlagen auf Platz 35 der Gesamt- und Platz 20 der KdZ-Wertung.
Neben Manuel Vizza konnte auch Vater Carlo Vizza zum zweiten Lauf antreten. Die beiden Abarth-Piloten schafften die Plätze 27 und 28 der Gesamt- und 14 und 15 der KdZ-Wertung. Der Vater vor dem Sohn, wohlgemerkt. Und dies, obwohl der Vater das Rennen aus der letzten Startreihe aufnehmen musste.
Holger Glanz, Inge Glanz (Fotos) autoplusnews